Mittwoch, 17. Oktober 2012

Test : DAIWA Megaforce Jiggerspin 1-9 g / 2,20 m

DAIWA Megaforce Jiggerspin 1-9 g / 2,20 m



Werbetext des Herstellers :


Die MEGAFORCE JIGGERSPIN Serie beinhaltet extrem sensible Spinnruten zum Angeln mit kleinen und kleinsten Kunstködern. Die JIGGERSPIN verfügt über eine nahezu unzerbrechliche, eingespleisste Vollkohlefaserspitze und hat eine sehr schnelle und ausgeprägte Spitzenaktion mit kräftigem Rückrat. Ideal zum Fischen auf Barsch und Zander. Hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis!



Preis : 44,50 €


Technische Daten :

° Länge der Rute: = 2,20 m

° Gesamtgewicht: = 100 g
° Wurfgewicht: = 1-9 gr
° Beringung: = Hausmarke; 8 Stk.
° Blank: = Carbon; Spitze eingespleist
° Griff: = Kork; einteilig
° Rollenhalter: = Hausmarke


Persoenlicher Test :


Auf dem Heimweg traf ich einen Angelkollegen, der mir seine Rute für ein paar Würfe überliess.

Bereits nach dem zweiten Wurf erkannte ich einen vorsichtigen Biß und schlug an. Fisch.
Ich war begeistert von der Rute und ihrer Feinfühligkeit. Diese wollte ich unbedingt haben. 2 Wochen später konnte ich die Megaforce frisch vom Händler mein Eigen nennen.
Nun ging das Angeln und Testen los.

Bei der Rute handelt es sich um eine UL-Rute. Man hat durch die eingespleißte

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Vollcarbonspitze eine sehr sensible Aktion in den ersten 30-40 cm. Dahinter "versteckt" sich ein Rückgrat, welches stark genug ist, die Anschläge auch bei Hecht und Zander durchzubekommen.
Daß dies geht, konnte ich in den letzten 2 Monaten desöfteren unter Beweis stellen.
Hechte bis 74 cm, Zander bis 52 cm, Barsche bis 35 cm sowie Barben bis 60 cm waren mit der Rute im Drill verbunden und "konnten nicht widerstehen".
Im speziellen der Drill des 74 er Hechtes ist erwähnenswert. Ich habe mir beim Anschlag gesagt "Wenn die Rute bricht, dann bricht sie eben. Sind ja nur 35 EURO..." - danach habe ich alle Kraft, die ich mit einem Arm aufbringen konnte, in die Rute gelegt. Sie hat gehalten und mir vollstes Vertrauen in den Blank gebracht.

Wichtig bei solch einer weichen Spitzenaktion ist, daß man den Anschlag wirklich von 0900 auf 1100 Uhr- besser 1200 Uhr macht. Die Rute "peitscht" nämlich nicht nach, wenn man den Impuls aus dem Handgelenk bringt. Dafür fehlt es in der Spitze an Spannung und der Rest ist einfach zu hart.
Für den Drill ist das auch von Bedeutung. Ich hatte am ersten Angeltag einige Aussteiger zu verzeichnen, weil ich nicht genug Druck aufbaute. Die Spitze ist nicht in der Lage, den Druck auf den Haken so sehr aufrecht zu erhalten, um ein "Abschütteln" und somit Aussteigen des Fisches zu verhindern. Man muss schauen,daß man gleich zu Beginn des Drill mehr als nur die Spitzenaktion der eingespleißten Spitze herauskitzelt.


Nun zu den benutzten Ködern. Hier eine Aufstellung der Größenverhältnisse.


- Wobbler = nicht geeignet

- Twister = 4-8 cm
- Spinner = Groesse 1
- GuFis = 3-10 cm (Action sowie NoAction)
- Jigkoepfe = 2-7,5 g

Beginnen wir der Reihe nach. Für das Angeln mit Wobblern ist die Rute in meinen Augen nicht geeignet, da ein Wobbler zu viel Druck im Wasser aufbaut und die Spitze mit Ihrer Weichheit ihn einfach nicht lenken kann.

Dafür ist die Rute denke ich auch nicht entworfen worden.
Twister kann man fischen bis 8 cm. Der Druck ist nicht so hoch. Trotzdem wird durch die Länge größere Beute suggeriert.
Spinner haben ein ähnliches Problem wie die Wobbler. Sie erzeugen einfach zu viel Druck. Daher würde ich maximal nen 1 er Spinner in der Forellenregion drauf machen.

Bei den Gummifischen hole ich ein wenig mehr aus. Wer die Rute kennt, wird sich schon gewundert haben- 10 cm GuFi ??! Geht das?

Natürlich geht das. Darf eben nur kein ActionShad sein. Die Hairy-Mary eigenet sich wunderbar dafür. Kaum Druckerzeugung, schlank und man kann sie an ne 5 g Barschbombe mit 2er Haken fischen.
Wenn ich bei der Barschjagd also nen Hecht stehen sehe, habe ich so die Option, mit der Rute doch nen größeren Koeder "anzubieten". Das steckt die Rute dann gerade so noch weg.
Was fische ich sonst? Ich habe ne ganze Menge an DropShot-Ködern aus der Balzer- Jörg Strehlow - Kollektion. Hierbei handelt es sich um günstige und absolut fängige NoActionShads in verschiedenen Farben. Standart sind hier dann 3 g Jigköpfe.
Dazu Keitechs in 5,5cm- auch in Kombination mit 3 g Jigs.
Mein absoluter Lieblingsköder ist der Kopyto in 5 cm. Diesen fische ich mit 5g Jigs. Und hier merkt man, wie man in den Bereich hineinsteuert, wo der Druck zu groß wird.
In ruhigen Gewässerabschnitten ist der Köder noch gerade als im Limit liegend zu bezeichnen. Bei einer Rausche oder zunehmender Strömung gehe ich schon mit der Rutenspitze Richtung Köder.

Die Bißerkennung ist mit dem Köder jedoch phenomenal. Noch ehe der "Eigengewichtsrestschnurbogen" (oder wie immer man den prinzipiell verbleibenden Bogen bezeichnet...) raus ist, sieht man den Biss an der Rutenspitze.
Man schlägt das ein oder andere Mal sogar zu früh / zu schnell an.
Zur Aufladung sei gesagt, dass es natürlich abhängig von der Schnur ist, wie weit der Köder fliegt. Mit nem 010er Geflecht bringe ich nen 5er Kopyto mit 5 g Jig auf etwa 35-40 m.
Ein Keitech mit 3 g Jig fliegt etwa 23-28 m weit.


Verarbeitung :


Machen wir uns mal nichts vor und lassen die Kirche im Dorf. Für 35 € kann man nicht viel erwarten. Aber man bekommt mehr, als man dachte. Nämlich ne Aktion, die für das Jiggen auf Barsch besser als ne 200 € Shimano Diaflash ist und die es nebenbei problemlos mit mittleren Hechten aufnehmen kann.

Die Ringe sind in einer Flucht, die Mikroringe an der eingespleisten Spitze sind irgendwie anders als gewickelt angebracht.
Die restlichen Wicklungen sind sauber.
Die Steckverbindung passt. Der Blank sitzt wirklich in der Flucht.
Was fehlt, ist eine Hakenöse vor dem Griff. Die Zierringe sind auch ohne Spaltmaß angepasst. Der Rollenhalter selbst macht auch nen ordentlichen Eindruck- dafür das es die Hausmarke ist, sogar sehr ordentlich.

Und zum Schluss dann das einzige Problem in meinen Augen. Der Kork.
Hier wurde vom Werk her schon mit Füllmasse ausgebessert. Der Kork selbst ist hart und griffig. Doch eben nicht die beste Qualität.
Bei der Rute mit solch ner tollen Aktion lege ich gerne auch 15-20 € für nen ordentlichen Korkgriff drauf !
Als Endkappe gibts ne Moosgummihaube.
Apropos Endkappe. Die Balance. Ich fische die Rute mit ner Biomaster und muss sagen, dass die Rute ein bissl kopflastig ist. Perfekt ausbalanciert ist sie, wenn ich alle 4 Finger vor dem Rollenfuß habe. Doch ich fische den kleinen Finger dahinter. Mit einer Rolle um die 230-250 g sollte dies der Vergangenheit angehören.


Fazit :


Vom Preis-/Leistungsverhältnis sicherlich die beste Rute, die ich mir je gekauft habe. Wer UL mit Gummis und Jigs auf Barsch angelt, muss sich die Rute anschauen.

Gerade wenn noch zusätzlich Hechtgefahr besteht.




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