Freitag, 30. August 2013

Ködervorstellung : Jackson "The Shad"


Diesen Sommer habe ich meine Köderbox um einen weiteren "Barschköder" erweitert. Bereits vor 2 Jahren habe ich eine Packung Jackson "The Shad" im Barschdesign von einem örtlichen Angelladen zum testen bekommen. 

Da ich jedoch - ich gebs offen zu - aufgrund meiner damaligen anglerischen Unwissenheit die Stärken dieses wirklich guten und extrem naturgetreuen Köders noch nicht ganz erkennen konnte, reichte ich sie an einen Freund weiter. Er war schon länger von dem GuFi überzeugt.... und fing damit natürlich.






kleine Auswahl der Farbgebungen

Hier die Eckdaten : 

- Länge : 7,5 cm bis 25 cm

- Aktion : Tellerschwanz

- Farben : zu viele....guckt gleich hier bei ZESOX





Beginnen wir mit der Grösse. Ich testete die 7,5 cm-Variante, da dies für mich eine super Allroundgrösse an meinem Gewässer darstellt. Damit kommen als Zielfisch so ziemlich alle Räuber in Frage. Barsch, Zander (eher selten) und selbst Hechte bis 70-75 cm sowie grosse Döbel und Forellen sind damit zu überlisten.
Da "von Werk aus" auch grössere Ausführungen angeboten werden, kann man dementsprechend für sein Gewässer die passende Wahl treffen.

"Flexkerben" in der Schwanzverjüngung
Am Erscheinungsbild ist nichts negatives feststellen. Im Gegenteil !
Der GuFi hat aufgeklebte Augen, hat seitlich das Schuppenmuster eingeprägt und sieht je nach Farbwahl eben wirklich sehr, sehr echt aus. Die Gummimischung enthält auch dezentes Glitter.
Dem Nachläufer wirds ärgern bzw den Angler freuen.... ;-)

Aber warum tat ich mich vor gut 2 Jahren so schwer, diesen Köder optimal einzusetzen? Dies hängt mit der Aktion des Köders zusammen.
Auf dem Foto gut zu erkennen sind die 3 rechteckigen Löcher an der Verjüngung des Schwanzes. Dadurch wird dem aus einer recht harten Gummimischung bestehenden GuFi die Tellerschwanzaktion verliehen und er beginnt zudem, auch deutlich zu flanken. Je nach Farbwahl ( z.B. schwarz/weiss ) ist das optisch genauso attraktiv / auffällig wie ein aufblitzendes Spinnerblatt.
34er Barsch auf  7,5cm "The Shad" violett/glitter
Aber, und genau das muss man bei der Köderpräsentation wissen, erst bei etwas mehr Strömungsdruck bzw ruckartigem Jiggen oder twitchen. Lässt man den Köder langsam wie beispielsweise einen Kopyto durchs Wasser laufen, sieht man keinerlei Regung des Tellerschwanzes. Will man etwa in der Absinkphase diese Aktion entlocken, muss man schon auf einen 8-10g Jigkopf hoch gehen. Als Vergleich führe ich hier den 9,5 cm messenden Kopyto auf, der standartmässig an meinem Gewässer mit nem 7,5 g Jigkopf von mir gefischt wird. 
Somit setze ich den Köder ein, wenn ich an Spots mit mehr Strömung angele - sprich Rauschen in der Forellenregion oder aber Rückströmungen mit starken Verwirbelungen. Sobald die Strömung eben steigt und der Standartköder Kopyto zu flattern beginnt, kommen die Vorteile des Jackson zum Vorschein. 



65er Hecht auf  7,5cm "The Shad" weiss/schwarz
Ebenso interessant wird er, wenn man den GuFi zügig durchs Mittelwasser kurbeln muss. Etwa während der Beisszeit, wo die Räuber bereits aktiv sind. Hebt man dann seinen Köder durch eine geschickte Farbwahl von den andren Beutefischen dezent ab, rappelts. Binnen 10 Minuten an einem Spot hatte ich 3 mal Hechtkontakt. Einen der Hechte davon seht Ihr rechts. Nach diesen 3 war dann auch der Jackson - GuFi nicht mehr brauchbar, was aber wirklich schon ne ordentliche Leistung ist und zeigt, dass die Gummimischung was abkann. Von daher geht der Preis dann auch in Ordnung. 

Achja, als Hakengrösse nahm ich bevorzugt 2/0 mit rundem Bleikopf OHNE Nase. Die Gummimischung hielt auch so wunderbar.


Vielen Dank an den Online-Fachhandel ZESOX , die mir nach einem Telefonat den Köder sogar kostenlos zukommen liessen !!! Find ich gut sowas.


   http://www.zesox.de/out/zesox/img/header/logo.gif 



Freitag, 16. August 2013

Montag, 05.08.2013 : PB erhöht.... wenn auch nur um 2cm..

Ihr kennt das sicherlich alle. Auf dem Weg zum Gewässer überkommt Euch plötzlich so eine Vorhahnung, dass heute was Grosses einsteigt. 
Genauso erging es mir am 05.08.diesen Jahres. Ich hielt also an einer Parkbank auf dem Weg an und montierte mir anstelle des "Alibistahlvorfachs" ( bei der Barschangelei so ca 10-12cm lang ) ein etwas längeres von etwas über 15 cm und knotete es nicht an das vorgeschaltete Mono, sondern schaltete einen ( wenn auch kleinen ) Wirbel dazwischen.
So gerüstet startete ich den frühabendlichen Angeltag rechtzeitig zur Beisszeit.

Mein erster Anlaufpunkt war ne sehr, sehr heisse Stelle, wenn man die richtigen Köder benutzt. Mehrfach hatte ich dort 2 gute Hechte in der starken Strömung verloren. Zu meinem Bedauern riss sogar bei einem die Hauptschnur kurz vor der Landung...
Ich versuchte also mein Glück an diesem Tag. Aber die Bisse blieben mit Ausnahme eines 30er Döbels aus. Eine ganze Stunde keinen Fischkontakt....
Mit den Worten "Mann, Mann, Mann" vor mich her fluchend kam ich aus dem Wasser wieder ans Ufer. Die halbe Köderbox hatte ich duchgetestet, was echt schon untypisch für mich ist. Ich setzte mich ans Ufer und kam meiner Nikotinsucht nach. Dabei störte mich der nicht verschwinden wollende Rauch unheimlich und da machte es klick. 
Es war binnen einer Std richtig drückend schwül geworden. Im "kalten" Wasser stehend hatte ich das gar nicht realisiert! Für mich als Wetterlaie habe ich raus gefunden, dass Schwüle ein ähnliches Verhalten der Fische wie Lufthochdruck hervorruft. Die Fische stehen flacher, da an tiefen Stellen der Wasserdruck und somit der Druck auf die Schwimmblase höher ist. Steigt also der Druck, steigen die Fische nach oben, da der Wasserdruck dort abnimmt und so der Luftdruckanstieg nicht so sehr "aufs Gemüt drückt". Das war vermutlich auch der Grund, weshalb die von mir befischten Gumpen leer waren.
Ich dachte nach. Im Geiste suchte ich eine Stelle in der Lahn, wo de Fische regulär auf 1-2m stehen und gleichzeitig die Möglichkeit haben, auch in 1m Wassertiefe zu jagen bzw dort stehen können. 
Nach nicht allzu langer Zeit hatte ich mein nächstes Ziel vor Augen und machte mich auf den Weg. 

Kaum an der Stelle angekommen, sah ich auch schon die ersten Fische an der Oberfläche flüchten. Innerlich freute ich mich schon, dass die Schlussfolgerung richtig gewesen sein musste.
Nach 3 Minuten sah ich einen etwas grösseren Fisch an der Wasseroberfläche. Ich vermutete schon, den Jäger ausgemacht zu haben, bis dahinter ein noch grösserer Fisch seine Flanke zeigte. Aufgrund der gut 25m Distanz wollte ich keine Vermutung aussprechen, doch es reichte , um meinen 3 er Spinner zügig einzuholen und diesen durch einen grösseren zu ersetzen. Leider hatte ich keinen Spinner mit grösserem Drilling, sodass ich mich kurzerhand für einen BALZER Kolonel Z Blinker in der 16 g Ausführung entschied.
Der erste Wurf ging genau 5-8 m über die Stelle. Wunderbar. Leider nur der Wurf... beissen wollte der Predator nicht. Also schnell einkurbeln und erneut überwerfen. 
Direk nach dem abtauchen des Blinkers - zeitgleich sah man wieder einen Fisch an der Oberfläche flüchten- gabs einen richtig krassen Ruck in der D.A.M. Neo Finesse!!!!
Duch die weiche Aktion der Rute entschied ich mich für mehrere kurze "Anschlagsrucke". Dummerweise entschied der Fisch gleichzeitig, im 45 Grad-Winkel auf mich zuzuschwimmen. Also nix mit Anschlag- stattdessen war Schnurstraffung angesagt. Sonst wäre der Köder nämlich unter Umständen aus dem Maul gerissen worden.
In der Mitte der Distanz kam der Fisch erstmals an die Oberfläche. Bis dato rechnete ich noch mit einem +-80 er Hecht. Allerdings war die Bugwelle eher nicht dazu passend. 
Da !!! Da war der Moment!!! Der Hecht änderte die Fluchtrichtung in die entgegengesetzte Richtung und ich konnte verhältnismässig sicher sein, ihn beim Anschlag zu haken. 3-4 mal riss ich an der Rute- wiede Fluchtwechsel und wieder sah ich den Hecht an der Oberfläche. 

1. Gedanke : Geil, ein Meter !!
2. Gedanke : Schei...,  an der leichten Rute....( 5-15g )
3. Gedanke : Ich glaub, ich muss besser mal den Rucksack ablegen, um den Kescher zu nehmen!
4. Gedanke : Schei..., Kescher ist eh zu klein
5. Gedanke : Warum sind hier auf einmal so viele Leute?!?




Ich war volles Rohr im Tunnelblick drinne. Der Hecht kam immer näher auf den schwimmenden, aber festen Steg zu. Ich hatte ihn wieder an der Oberfläche und wunderte mich, weshalb ich meinen Wirbel nicht sah....
Der Hecht hatte das Vorfach überbissen. Ergo riss ich micht der Rute nach links, da der Haken von der Anschlagsrichtung eher dort sitzen musste. Durch Glück und Geschick rutschte die Schnur in den Maulwinkel und der Wirbel war sichtbar.
Erleichterung !!! Zumindest solange, bis der Hecht andeutete, unter den Steg zu wollen....
Das erste Mal konnte ich das auch noch verhindern, beim 2. Mal leider nicht. Ich kniete also quasi auf dem Ponton und hatte die Rute fast komplett im Wasser, um den Hecht aus seinem "Unterstand" hervorzuholen. Was hatte ich Verlustängste...
Knieend bereitete ich mich auf die Handlandung vor. Als der Hecht schliesslich unter dem Ponton hervorkam, fand der meine Idee mit der Handlandung gar nicht gut und startete eine weitere Fluch Richtung Lahnmitte. Diese Flucht war zum einen durch das Surren meiner Bremse und durch folgenden Dialog  mit einem Passanten begleitet :

- 5m - PASSANT : Wollen Sie den nicht raus holen?!?

- 10m - ICH : Jaaa...... ( Schweissperlen auf der Stirn )

- 15m - PASSANT : Und warum kurbeln Sie den nicht enfach rein?!?

- 20m - ICH : Weil das nicht geht..... ( mit Blick auf die im Halbkreis gebogene Rute )



Nach 2 weiteren Minuten hatte ich den Hecht dann soweit, ihn laden zu können.
Insgesamt  müssen es so ca 6 Minuten Drill gewesen sein. Eine anwesende Studentin machte Fotos und ihre Freundin half mir, den Hecht zu vermessen. 
1,07 m standen auf dem Massband. Leider kommt die Grösse auf dem Bild nicht ganzs so gut rüber, da ich auf der falschen Seite in de Kiemen langte.


Jetzt- 2 Wochen später- sind auch endlich meine Fingerrücken wieder verheilt.... ;-)Aber an den Kiemenbögen eines Meters reisst man sich gerne mal die Haut auf!!


Toller Fisch - und so makellos.



 PS : Übrigens war das seit ich diese Rute habe, mein Traum. Mit so ner vollparabolischen Aktion nen Meterhecht zu drillen, war ein wahnsinnig spannendes Erlebnis.




















Donnerstag, 15. August 2013

Test : D.A.M. Neo Finesse 15



Test : D.A.M. Neo Finesse 15




Werbetext des Herstellers :
 
"Jede der neuen Neo Ruten ist durch die coole weiße Optik und das kosmetische Feintuning ein kleines Kunstwerk. Der Blank dieser kompakten Spinnrutenserie ist aus einem neuen PBO-Material, welches sehr nahe an die makellose Qualität unseres Nano Karbon-Blank heranreicht. Es hat allerdings einen signifikant niedrigeren Preis. Die Ruten haben eine schnelle Aktion, sind sehr leicht und sehen klasse aus!
Die Neo-Serie wird besonders die Fans des Street- und Urbanfishing ansprechen, sind aber selbstverständlich die perfekten Alleskönner Raubfischruten!"

Speziell über die Finesse-Ruten heisst es :

"Die Ruten sind für ultraleichtes und präzises Angeln entworfen worden. Alle Komponenten wurden so hergestellt, dass Sie den ultimativen direkten Kontakt zum Fisch haben und jederzeit alles spüren können, was sich unter der Wasseroberfläche abspielt. Die extrem parabolische Aktion wird durch eine lange Reihe von kleinen Ringen entlang des gesamten Blanks, welche die Schnur perfekt führen, unterstützt. So wird die gesamte Kraft der Rute ausgenutzt. Mit dieser Rute in städtischen Gebieten auf Barsche und kleine Zander zu fischen ist eine einmalige Erfahrung!"


Preis : 59,00 €



Technische Daten :


° Länge der Rute = 2,10 m

° Gesamtgewicht = 153 g
° Wurfgewicht = 5-15 gr
° Beringung = SiC-Ringe; 15 Stk.; (D.A.M.)
° Blank = Carbon / PBO,  2-teilig

° Griff = Korkimitat, 2-teilig
° Rollenhalter = D.A.M.- Hausmarke; v.h. geschraubt



Eigene Anforderungen : 

Zwischen den Jahren stand ich geschlagene 5,5 Std im Angelladen meines Vertrauens und verglich diverse Hechtruten und Rollen. In dieser Zeit stach mir- und das ist bei der Farbgebung auch vollkommen normal - die D.A.M. Neo Rute ins Auge. 
Diese leichte Spinnrute in "Zebrastreifen-Tarn" liess mich den ganzen Tag nicht los und so bestellte ich mir Hals über Kopf die Gerte in 2,10m, da mir die 1,80m - Variante etwas zu kurz erschien. 
Was hat mich so sehr an dieser Rute fasziniert?!? Ich wollte schon immer eine "vollparabolische" Rute haben, wo der Drillspass im Vordergrund steht. Und diese Rute ist für mich ein Mittelding zwischen der DAIWA Megaforce ( supersensible Sptizenaktion mit maximalem Rückgrat ) und der BALZER Outlaw Bulletproof Lure 22 ( Spitzenaktion, die im Drill zur Semiparabolik über geht ) mit eben dem + an Drillspass.
Klar hat die DAIWA die bessere Bisserkennung und die BALZER das bessere Rückgrat, aber beiden felht die parabolische Aktion. Muss man eben vor dem Kauf wissen und bedenken.




Persönlicher Test :
 
Als im März das Telefon klingelte und der Angelshop Hamm am anderen Ende war, hatte ich die Bestellung schon gar nicht mehr im Hinterkopf gehabt. Schade, dass ich die Rute nicht schon gleich zu Beginn der Hechtschonzeit nutzen konnte. Hätte gut gepasst...

2 Tage später war der Kauf vollzogen und ich das erste mal mit der Rute am Wasser. Als Rolle entschied ich mich für die Biomaster, da diese mit 205g die Rute in die Balance brachte. 
Doch wie geht das? Der Blank ist doch auch an der Spitze etwas dicker und mit 15 Ringen wurde bei der Schnurführung auch nicht gerade mit Gewicht gespart.
Wer meine Berichte etwas verfolgt, wird bemerkt haben, dass die BALZER Outlaw auch um die 150g auf die Waage bringt und ich bei dieser eine etwas schwerere Rolle ran gehängt hatte. Der Griff, das kommt erschwerend hinzu, ist bei der Neo nach "hinten heraus" auch wesentlich kürzer. 
Ich erkläre mir das mit 2 Punkten.
Zum einen besteht der Blank ja aus einem neuen Material - PBO genannt. Und als ich mit ner Taschenlampe den Blank bzw die Ringbindungen "röntgte", fiel mir am Handteil der Rute auf, dass ich dieses komplett mit der Lampe durchleuchten konnte. 
Mein Verdacht geht also in diese Richtung, dass die beiden Rutenteile aus verschiedenen Materialien gefertigt wurden und somit das untere Rutenteil das höhere Gewicht der Rute "enthält". So umgeht man die Kopflastigkeit. Egal wie, das Ergebnis passt.


Was stelle ich mit der Rute alles so am Wasser an ? Hier wie immer die Übersicht der genutzten Köder. 

- Jigköpfe : 3-10g
- Gummifische : 3,5-12cm (kein Scherz...)
- Spinner : Grösse 2-3
- Wobbler : 5-8cm
- Blinker : 15g

Die aufgelisteten Köder setzen natürlich alle voraus, dass die Rute mit der Schnur versehen wird. Und genau das dauert....
Die 0,10 Balzer Ironline mit Feuerzeug anschmoren, dann durch die 15 Ringe fädeln, deren Schwierigkeitsgrad ( das Loch zu treffen ) sich mehr und mehr erhöht. Danach einen schicken 2-fach gedoppelten und verbesserten Albright-Knoten für den Übergang von Geflecht auf das 0,35 Mono und zuguterletzt Stahl / Flouro dran. Zeitansatz dafür 10-12 Minuten. Wie ich das liebe...

Wirklich lieben hingegen tue ich meinen Standartköder- den 5 cm Kopyto. Drum kam dieser auch zuerst an die Montage. Erster Wurf und das Prozedere ging erneut los. Durch die 3 verschiedenen Ruten des selbigen WGs ( zumindest sehr ähnlichem... ) in den letzten Wochen  fehlte mir noch das Gefühl und der Kopyto flog samt 5 g Jig am anderen Ufer in den Baum - Abriss....
Nun war das auch noch der letzte Kopyto meiner Lieblingsfarbe und ich war gezwungen, auf schwarz-gelbe umzusteigen. Keine schlechte Idee, denn binnen 2 Std gabs darauf 2 kleine Hechte und 3 Aussteiger. Gratis dazu noch die Erkenntnis, dass eine parabolische Rute zwar toll ist im Drill, sie beim Anschlag allerdings doch ne andere Methode erfordert.
Weiter zu den Ködern. GuFis können bis knapp unter 10 cm in Kombination mit maximal 7,5 g schweren Jigs gefischt werden. Nimmt man schlanke Kauliverschnitte, so sind sogar Grössen bis 12 cm machbar ! Und obwohl der Blank sehr dick und damit träge wirkt, hat die Rute noch eine sehr gute Rückmeldung bei Jigs mit 3g Gewicht. Ursache hierfür wieder die Ringe : 
Viele Ringe = viel Auflage in den Ringen = viel Reibung = viel Feedback 
Ein 9,5cm Kopyto ist vom Tellerschwanzwiderstand aber auch das Maximum, was man noch der Rute bezüglich GuFis zumuten sollte. Ebenso Spinner in der Grösse 3 ala Mepps.
Wobbler bis 7 cm sind auch noch gut in Aktion zu versetzen. 
Aufgefallen ist mir bei der Rute in Kombination mit allen Ködern auch, dass die vielen Ringe beim Auswerfen dafür sorgen, dass sich die Rute ordentlich auflädt. Man kommt mit Handgelenkwürfen genauso weit wie mit nem Gewaltwurf und kann deshalb die verwinkelsten Spots anwerfen. Selbst ein 2er Mepps fliegt überdurchschnittlich weit. Ich rede hier von locker 30 m...


An dem Punkt geht es wieder an die Aktion der Rute.
In den "Ersten Impressionen" kam ich auf die Enwirkung der vielen Ringe hinsichtlich der Aktion zu sprechen. Hier muss ich mich korrigieren
Viele Ringe machen die Aktion nicht immer straffer, sondern es kommt auf die Art der Ringe an. Handelt es sich um 2-Stegringe, ist die Aussage richtig. Hier stützen die Ringe den Blank und versteifen ihn. Werden jedoch wie bei der D.A.M. Neo Einstegringe verwendet, kann man so die Aktion gezielt steuern und die Rute wird im Ganzen weicher und bekommt eine harmonischere Biegekurve, da die Schnur mehr "Angriffspunkte" am Blank hat.
andeutungsweise die Aktion
D.A.M. hat sich das sehr ordentlich zu Nutzen gemacht. Die Rutenspitze bewegt sich beim Jiggen leicht und gibt optisch Rückmeldung. Diese "Spitzenaktion" geht allerdings sehr, sehr schnell in eine semiparabolische Aktion über, wenn man beispielweise einen 3 er Mepps ran hängt. Der versetzt das komplette vordere Rutendrittel in Bewegung.
In Fisch ausgedrückt bedeutet es, dass ein Barsch ab 20 cm ( dabei weisst die Rute eine Semiparabolik auf ) soviel Spannung aus dem Blank herausholt, dass ein Aussteigen unwahrscheinlich ist-sehr gut. 
Ein 50+ Döbel entlockt natürlich die gesamte Vollparabolik und dem Angler ein fettes Grinsen während des Drills. 
An die Grenze der Rute kam ich vor einigen Tagen, als mein Kopyto in der Hauptströmung durch einen 75-85 cm Esox verschlungen wurde. Hier konnte die Rute aufgrund der gut 25 m Distanz und der für den Fisch arbeitenden Strömung keinen Anschlag mehr durchbringen. Er stieg mir leider nach 8-10 m aus... Schade, denn DER hätte richtig Spass gebracht.
Aktuell fische ich die Rute auch sehr gerne, da sie zwar eine schicke Parabolik,- aber verhältnissmässig wenig Tendenz zu einem Schwabbelstock hat.
Auch die Wurfgewichtsangaben sind realistisch. Durch die gleichmässig kommende Aktion kann man die Rute auch deutlich ueber das WG belasten. 20g stellten für mein Modell kein Problem dar.


Belastbarkeitsprobe Meterhecht
Einige Wochen später geschah es dann. Mein Traum, den ich mit dieser Rute schon die ganze Zeit hatte, wurde wahr. Mir stieg in einem ruhigen Lahnabschnitt ein Meterhecht ein. 
Da ich zu diesem Zeitpunkt eher grössere Köder fischte, bin ich mit der WFT Penzill Spin 1000 im Rollenhalter ausgestattet gewesen. Die war glücklicherweise etwas grösser als die Biomaster proportioniert. Der Drill war milde gesagt atemberaubend und wirklich fordernd.
Aber die Rute hat gehalten und richtig Spass gemacht. Mehr ist zum Thema Belastbarkeit des Blanks wirklich nicht zu sagen !

Test bestanden


Verarbeitung :

Microringe und Spitzenring
Wieder zuerst die Spitze. Der Spitzenring ist ne Konstruktion, de ich persönlich nicht vertreten kann! Hier hat man einen Ring, der ohne Steg ist. Quasi einfach nur n Stück Blech, welches umgebogen wurde. Leider auch etliche Male von mir.... Die Entscheidung , den Spitzenring zu tauschen, steht schon seit längerem fest und wird demnächst umgesetzt. 
Die weiteren Ringe verdienen wirklich die Bezeichnung "Microringe". An keiner Rute habe ich bisher kleinere Ringe gesehen. Das degradiert allerdings die Rute zu einer reinen Sommergerte, da solche Ringe sehr schnell vereisen. Inklusive Spitzenring sind es insgesamt 15 "Schnurhalter". Der grösste Ring ist nicht genau mit dem Rollenhalter in einer Flucht. Hier merkt man dann doch den Preis. 
Der 2-teilige Griff aus einem Korkimitat ist hübsch anzusehen und liegt sehr gut in der Hand. Leider nutzt sich die Korkbeschichtung doch mit der Zeit ab, sodass die Optik leidet. An der sehr guten Bisserkennung als auch dem überduchschnittlich gutem Ködergefühl ändert sich jedoch nichts. 
Für eine 2,10m Rute fällt der Griff übrigens sehr kurz aus, sodass die Rute nach vorneraus beim fischen doch länger wirkt. Absolutes Plus !!!
Der hauseigene Rollenhalter macht einen robusten Eindruck. Er kann Rollen ab der 1000er Shimano Grösse aufnehmen. Das ist ein wichtiger Punkt, da z.B. die Balzer Metallica Microspin einen kleineren Rollenfuss aufweisst und diese Rolle nicht passt. Das Problem haben leider viele Ruten.

Auch an dieser Rute befindet sich leider keine Hakenöse. Ich hätte gerne eine.
 

Fazit : 

2er Mepps, 5cm Kopyto am 5-7g Bleikopf, DS-Montage mit 10-15g Bleien.... wer seine verwendeten Köder darin wieder findet und gerne auf Barsch und Forelle geht, bekommt für einen günstigen Preis eine ordentliche und robuste Rute mit einer überdurchschnittlichen Bisserkennung und einem klasse Handling.
Auch Hechte bis 65 cm sind zumeist problemlos damit möglich. Trotzdem sollte man Hecht nicht als Zielfisch Nr.1 haben, wenn man an den Kauf dieser Rute denkt. Das Rückgrat ist nicht hart genug und erfordert schon etwas mehr Erfahrung bei grösseren Gesellen.
Sehr positiv ist wie erwähnt der kurze Griff und die überdurchschnittlich gute Bisserkennung.

Meine Sommerspassrute !!!




Fisch & Fang

In der Aprilausgabe der F&F konnte man nochmal im Fangkorb meinen Meterhecht aus Januar sehen.
Den Fangbericht dazu auf dem Blog kann man HIER lesen.



Was war los.....

...... mit meinem Blog ?? 

Warum die lange Funkstille?!

Lange habe ich überlegt, ob ich mich zu diesem Punkt äussere oder nicht. Viele Blogleser, Foenbekannte und natülich auch Freunde haben mich kontaktiert und sich gewundert, weshalb ich von heute auf morgen im Netz komplett inaktiv geworden bin. Ich will hier kein Mitleid bekommen oder ähnliches. Drum bringe ich es mit ein paar Sätzen auf den Punkt, was mein letzter Beitrag Anfang Juni mit einem Satz angerissen hatte.

Fast 1000 Überstunden in den letzten 1 1/2 Jahren - davon 250 alleine in den letzten 3 Monaten, gerade mal 18 Tage Urlaub im gleichen Zeitraum, zollten Ihren Tribut. Ja selbst das Angeln ( sofern ich überhaupt noch dazu kam... ) gab mir kaum noch die gewünschte Erholung. 

Drum habe ich mich zurückziehen müssen, um wieder im Kreise der Familie meinen - sagen wir "Seelenfrieden" zu finden.

Es geht wieder aufwärts. Zwar langsam - aber immerhin. 

Und was die Fänge in den wenigen Angeltagen der vergangenen Wochen an meinem Hausgewässer betrifft, bin ich zumindest diesbezüglich schon "back in game"...

"Den Rest" bringt die Zeit.....