Montag, 14. Januar 2013

Montag, 14.01.2013 : "Auf zu neuen Ufern"

Heute war es so kalt, dass ich mir zuerst ne neue "Angeljacke" gekauft habe. 
Ok, der Kauf war nicht nur abhängig von dem Kälteeinbruch. Aufgrund der letzten Schneidertage machte ich mir Gedanken um die Hintergründe. Mir fiel auf,dass ich nur dann Bisse zu verzeichnen hatte, wenn der Fisch mich nicht sehen konnte. Sprich geringe Wassersichtigkeit aufgrund Hochwassers. Oder hohe Gebüsche. Betrat ich das Ufer mit meiner signalfarbenen Jacke, so konnte ich mehrfach beobachten, wie die Fische "flüchteten". Chris hatte ich Anfang letztes Jahr über diese Aussage noch belächelt.... 

Schlag 1200 Uhr gings los. 
Die ersten Spots brachten nichts und als ich auch noch von einem Vereinskollegen die Info bekam, dass ein anderer Hecht-Spezi tagszuvor dort zugange war, fiel die Entscheidung gemäss der Überschrift. Auf die Uhr geschaut- perfekt- ab in die "Stretchlimo" aka Stadtbus und 30 Minuten Fussweg gespart. 15 Minuten am ersten Platz vergingen ohne Aktivität. Auch nicht nach dem 3 Köderwechsel. Meine Laune wurde durch den Verlust eines Keitechs abermals geschmälert. Spotwechsel. 

Juhu. Meine Lieblingsstelle war zugefroren. Da ich mich die letzten 2 Wochen ans Schneidersein gewohnt hatte, machte ich ein paar Meter. Am ersten Platz wurde mein "Mut" gleich mit dem ersten Fischkontakt belohnt. Ein halbstarker Hecht ging auf nen perlweiss-farbenen Quantum GuFi. Da allerdings 16 cm Köderlänge nicht ansatzweise im Verhältnis zu 40 cm Hechtlein stehen, konnte er mein Angebot nicht ganz annehmen. So sehr er sich auch bemühte.... Die nächsten 250-300 m Strecke ging dann leider nichts. 

Die folgenden Meter wurden jetzt schwierig. Ein typischer Abschnitt eben oberhalb eines Wehres. Erst breit und doch tief- dann nur tief (2-3m) und wenig Struktur bis auf ein paar Totholzstämme am Ufer. Genau diese waren in meinem Visier. Leider muss ich zugeben, dass diese Taktik nicht aufging. Ich konnte trotz verschiedenster Gummis nicht einen Nachläufer geschweigedenn einen Biss verzeichnen. 
Also gings weiter flussaufwärts. Hier war die Tiefe maximal 2 m kombiniert mit Schlammbergen. Hier waren dementsprechend auch die Abrisskanten, die für mich bei der aktuellen Wetterlage die besten Spots darstellen. Der Kampf durchs Unterholz wurde nach nur 10 Minuten belohnt. Der erste massige Hecht wollte meinen Köder haben. Dummerweise schlug ich einfach zu früh an. Auch bei der 2. und 3. Attacke. Himmel Herrgott. Aber dieser Spot gab wirklich alles, um meine negativen Erinnerungen an ihn zu vergessen. Hier hatte ich nämlich vor einem halben Jahr meine Doiyo Ninjin gefetzt.... 

Wieder zurück. Urplötzlich hörten die Nachläufer auf. Dafür gibt es meiner Ansicht nach nur 4 Optionen. 
1. Der Hecht "kennt" nun meinen Köder. 
2. Der Hecht hat nen anderen Fisch erwischt und ist satt. 
3. Der Hecht hat sich an meinem Köder verletzt. 
4. Der Hecht hat "Besuch" eines grösseren Kameraden bekommen. 
Möglichkeit 1 konnte ich durch Köderwechsel ausschliessen. Punkt 2 war nicht ganz auszuschliessen, doch flüchtende Beute konnte ich nicht ausmachen. Option 3 konnte nicht sein, weil ich die Attacken genau vor meinen Füssen hatte und der Hecht jeweils nur den Schwanz erwischte. Blieb noch die 4. These..... 
Und die bestätigte sich 15 Minuten später. Ein Ruck- och neeee.....Hänger. Der Hänger bewegte sich allerdings im Halbkreis. Zu 95% hatte ich einen Biss ausgemacht. Aber die fehlenden 5% hätten doch ein verhakter Ast sein können.... Vielleicht war es ein Waller? Jedenfalls bewegte sich mein weisser GuFi ohne Fisch in meine Richtung. 
Was es auch war, es war nicht gut gehakt. 

Weitere 15 Minuten später ging ich dazu über, den Grund abzuklopfen. Drum gabs nen Köderwechsel auf den FSI Keitech in bubblegum, weil es ja mit steigender Tiefe auch dunkler wird. Vorher bewegte ich mich im Mittelwasser. Mann, Mann, Mann- Hänger ! Anschlag! 
Wegen der Hänger bewege ich mich "an neuen Ufern" gerne im Mittelwasser. Die Rute unter Druck verspürte ich noch vor dem Beenden meines Gedankens Leben am Ende der Sehne. Gut, dass ich angeschlagen hatte! Sofort begann ich, Druck aufzubauen. Ach Du Gott. Was ist denn hier los?!? Da habe ich schon mit der Yasei Pike Spinning XH sowie der Spro Hypalite eine "schwere Hechtkombo", baue richtig Druck auf und es tut sich grad mal gar nichts. Die Pufferung meiner 0,35 er Mono ausgereizt, sorgten die ersten Kopfschläge des Fischs, den ich noch nicht an der Oberfläche gesichtet hatte, für ein flaues Gefühl in der Magengegend. Sicherheitshalber schlug ich ein zweites Mal an. Der Haken, welcher garantiert in meinem grössten bisher gehakten Fisch war, sollte wirklich sicher hängen! 
Durch den weiteren Anschlag wie angestochen, kam der Fisch an die Oberfläche. Hecht ! Und was für einer ! Mein Adrenalin stieg. Mein Puls pochte so laut in meinem Ohr, dass ich ich in der stillen Winterland keinerlei Umgebungsgeräusche wahr nahm. Hätte der Hecht meiner Rute keine Semiparabolik aufgezwungen,- jeder andere Angler hätte mich als Tremarella-Angler gehalten. Ich zitterte am ganzen Körper!

Hier sieht man es. Perfekt gehakt....Erleichterung!
Einen klaren Kopf bekam ich in dem Moment, als ich sah, wie der Hecht gehakt war. Das ist er! Das ist der Hecht, weswegen ich die letzten 3 Monaten ausschliesslich auf Esox "gejagt" hatte. Spätestens die Kopfbreite verriet mir, dass es sich um nen Meter handeln musste. Etwa doppelt so gross wie bei nem 75 er. Schnell das Handy. Schnell Thomas angerufen. Er wohnt in der Nähe. Mit dem Rad gut 10 Minuten. Mein Anruf glich im Nachhinein betrachtet eher einem Befehl, dem er gottseidank sofort Folge leistete. An dieser Stelle nochmal Entschuldigung und Danke zugleich ! Ich schaute auf die Uhr. 5 Minuten vergingen seit dem Anruf. Wo steckte Thomas? Der Hecht war vor meinen Füssen. 
Die Handykamera bereits aktiviert schnappte ich sie mir und schoss ein paar Bilder mit dem Fisch im Wasser. In diesem Moment schien der Hecht den Grund unmittelbar unter sich registriert zu haben und begann eine derart brachiale Flucht, das ich kaum mit dem lösen der Bremse hinterher kam. Wieder wich die Geräuschkulisse um mich herum meinem Herzschlag. Der Hecht nahm mir gut 20 m Schnur- ich vernahm die normalerweise sehr laute Bremse meiner Hypalite nur noch "aus der Ferne", so sehr befand ich mich im "Tunnel".
Pumpen, einholen, pumpen, einholen.... So einfach ging das nicht ! Jeder Pumpversuch wurde mit einer energischen Flucht quittiert. Mittlerweile krampfte auch mein Arm. Ich hatte für mein erstes Angeljahr schon einige 70-80 er gedrillt, doch diese Mutti toppte alles. Unglaublich, dass 25 cm nen derartigen Unterschied ausmachen. Das kann man echt nicht ganz nachvollziehen, wenn man sowas nicht schon einmal selbst erlebt hat. Verglichen mit den 70 ern hat der die 4-fache Kraft. Und die Biomasse, dass ER die Richtung vorgibt. Ehe ich mich versah, waren nach 10-12 Fluchten gut 10 Minuten verstrichen. Thomas traf ein. Er zählt eher zur Barschfraktion und hatte nicht mit solch einem Ausmass gerechnet. Ich rüttelte ihn wach und er begann , das ganze zu filmen. Ich frag mich ja im Nachhinein echt, wann man mehr ShitStorm von sich gibt. Unter Drogeneinfluss oder beim Drill seines ersten Meters;-). Die Mutti wollte noch 2-3 Mal zeigen, wo es lang geht, bis ich sie zur Landung bereit hatte. 

Mein Kescher war zu klein! Also Kiemengriff. 
Ein Fuss ins Wasser. Egal, für so nen Fisch .... 

Mensch, was war der schwer! Ich frage mich, wie man so nen Fisch noch absichtlich vorstrecken kann. Trotz meiner recht guten Physis war ich durch den Drill so geschwächt, dass ich die Mutti kaum noch halten konnte. Thomas vermass noch schnell den Fisch- dann wogen wir ihn. 105 cm und 11,2 kg. 

 Meine Endorphine senkten sich auch nach 2 "Beruhigungszigaretten" nicht spürbar. Die 3 Km Heimweg schwebte ich förmlich über den Asphalt- das Dauergrinsen war mein Begleiter. 



PS : Mein Gesichtsausdruck auf den Bildern wird eher dominiert durch den Schmerz meiner Muskeln.....
105cm und 11,2 kg

Dienstag, 8. Januar 2013

Test : Spro Hypalite 1120




Spro Hypalite 1120

Werbetext :


Gibt keinen..... ;-)


Eigene Anforderungen :


Aufgrund der Erkenntnis, daß die meisten größeren Hechte auch auf größere Köder gehen, mußte ich mir Gedanken über eine neue Hechtkombo machen
. Ziel war es, Köder bis maximal 80 g zu bewegen sowie ab und an auch nen Köderfisch zu beschleunigen. Rute ist das eine, Rolle das heutige Thema. 
Die Rolle sollte maximal 300 g wiegen, optisch schlicht gehalten sein, eine sehr gute Bremse haben sowie mindestens 100m 0,35er Mono aufnehmen können. Durch die Schnurdicke konnte ich getrost auf ein Schneckengetriebe verzichten, denn gerade bei solch einer Mono kann da nicht viel "falsch gewickelt" werden. Als Limit habe ich mir 120 € gesetzt.


Eigener Test :


Die Rolle wollte ich mir als Geburtstagsgeschenk kaufen und so konnte ich kaum den "Tag danach" abwarten, wo eine Reise ins 8 Km entfernte Angelgeschäft eingeplant war.

Wohlwissend hatte ich mir eine Rolle telefonisch reserviert. Eine in der 1130 er - Größe. Eine Nummer zu groß wie sich heraus stellte.
Eine 1120 er Hypalite besaß den selben Spulendurchmesser wie eine 4000 er RedArc. Die von mir im Vorfeld auserkorene 1130 war 5 mm größer....holla.
Das Gehäuse war einer der Unterschiede. Das der 1120er war logischerweise kleiner und baugleich mit der 1110 er. Also die Spule runter und die Achse begutachtet. Schon komisch, wie identisch die Achsen wirkten. Vom Gefühl sowie Augenmaß gabs nicht wirklich nen Unterschied. Einzig der Achshub war größer, da das "Schnurbecken" breiter war.
Ich entschied mich also für die 1120 er - Variante.
Beide Größen liefen nach dem "ankurbeln" für eine Statio doch recht lange nach. 7-8 Umdrehungen. Der eine denkt sich "Kerle, Klasse !", für mich ist das allerdings ein Zeichen von einem sehr sparsamen Umgang mit dem Rollenfett.
Somit kam gleich noch ne Tube Fett mit in den Einkaufswagen. 

einschraubbare Kurbel
Zuhause angekommen wurde die Rolle zunächst ausführlich begutachtet. Das Design ist sehr schlicht und fast genauso martiaisch wie bei einer Penzill Spinn. Ich steh da total drauf. Schön matt-schwarz, einige wenige Chromelemente. Nun die Kurbel ausgepackt und eingeschraubt. Sitzt perfekt. Im Gegensatz zu anderen einschraubbaren Kurbeln geht das Gewinde nicht in die Antriebsachse hinein, sondern die Antriebsachse guckt ein bissl heraus und "penetriert die Kurbel". Wo ich schon die Kurbel am Duplon- Knob in der Hand hatte, fixierte ich gleich den Rotor und stellte erfreut fest, daß die Kurbel vielleicht 2 bis maximal 3 mm Spiel hat. Unter der Preisklasse einer Rarenium gibts sowas bei Shimano nicht.... 

Auch der Rotor läßt so gut wie keine seitliche Verwindung zu ( auch nicht nach 50 Std. Angelei mit Ködern größer 50g ). Was ein wenig schwachbrüstig wirkt, sind die beiden Plastikschenkel, in denen der Schnurfangbügel bzw. das Schnurlaufröllchen befestigt ist. Doch auch hier trügt der Schein. Der Schnurfangbügel klappt richtig satt um. Das Spiel an den Drehpunkten ist sowas von minimal, daß ich Tränen in die Augen bekomme, wenn ich diese Spaltmaße mit denen meiner Biomaster vergleiche! 
Der Hebel für die Rücklaufsperre liegt an der gleichen Position, die auch von den Arc´s bekannt ist. 
Bremse
Als nächstes wollte ich die Bremse sehen. Also Bremsknopf gelöst und Spule runter. Eine Ersatzspule gibts nämlich leider nicht. Laut Händler kostet eine Zweitspule knapp 16 €. Preislich im Rahmen. 
Die Bremse hat einen großen Durchmesser, was physikalisch betrachtet von Vorteil ist. Desweiteren sitzt die Spule auf einem Kugellager, das auf der Hauptachse befestigt ist. Dies beugt einer seitlichen Verkantung vor und sorgt für ein gutes Ansprechverhalten. Stellt man die Bremse "Hecht- anschlagsfest" ein, so reicht 1/2 bis 3/4 Bremsknopfumdrehung, um sie zur Landung zu lösen bzw. sie komplett zu schließen. Auch das ist sehr gut, zumal der Bremsknopf wirklich sehr gut greifbar ist. Ein Dichtungsring an ihm ist ebenfalls vorhanden. 


Schaut man sich die Spule "von unten" an, so sieht man an den vielen Löchern häßliche Grate.
Grate innerhalb der Spule
Hier merkt man dann doch den Preis.
An den Bilder erkennt man, daß sich Spro etwas von Shimano abgeschaut hat. Nämlich das "ARC-Spulendesign". Ich mag es ja, denn gerade bei ner dicken und somit widerspenstigen Mono, die ja gerne mal ne Wicklung herunterspringt, ist es von Vorteil, wenn diese Schräge das verhindert. 
Ich habe daher die Schnurfüllung nicht wie richtig bis an die Kante gemacht, sondern bewußt nur bis zu Beginn der schrägen Abwurfkante. 

darunter ist die "Wartungsöffnung"
Thema Fetten / Ölen / Wartungsöffnung. Irgendwie mußte ich ja das Fett bzw. in Zukunft das Öl in die Rolle bringen. Shimano macht es dem Angler ab einer bestimmten Preisklasse doch sehr einfach mit der Wartungsöffnung. Spro hat dies nicht. 
Doch ehe ich mir die Mühe machte, die Rolle komplett zu öffnen, löste  ich den verrchromten Plastikdeckel an der Gehäuseunterseite. Volltreffer.
Hier versteckt sich mit nur einer Schraube zugänglich eine 1x3 mm große Öffnung, durch die man wunderbar mit einer Spritze Fett einführen kann. Was war ich glücklich !


Genug geredet. Nun gings ans Wasser. 
Da meine neue Rute- die Shimano Yasei Pike Spinning XH- noch nicht eingetroffen war, kam die Rolle zunächst auf die Balzer Diabolo 6 Spin 75. Vorher verpasste ich Ihr eine 0,35 er monofile Schnur, die ich bei eisigen Temperaturen jedem Geflecht mittlerweile vorziehe. Aus Fehlern lernt man eben... Da der Senso-Rollenhalter bei der Diabolo relativ groß ausfällt und somit meine 2500 er- Shimanos allesamt Spiel hatten, war ich erstmal froh, daß sich die Hypalite doch recht gut in den Rollenhalter schmiegte. Aber ein halber mm fehlte dann doch irgendwie... Somit kann man den Rollenfuß nicht als sehr klein oder groß, sondern eher als unteres Mittelmaß in dieser Rollengröße definieren. Dies nur am Rande. 
Am Wasser angekommen dauerte es auch nicht lange und ich hatte einen halbstarken End-50er am Band. Dazu gesellte sich am gleichen Tag noch ein Esox der Endsechtziger-Generation sowie am darauffolgenden Tag 2 weitere Hechte +-70 cm. Getoppt wurden diese Fänge schliesslich von einem 105 cm und 11,2 kg schweren Esox, der sich der wirklich gut arbeitenden Bremse auch geschlagen geben musste. Die Lautstärke der Bremse ist genial. Karpfenangler können damit echt auf die Bissanzeiger verzichten. 

Der Abstand Rollenfuss zu Schnurlaufröllchen ist verhältnismäßig klein bis normal. Der Schnurfangbügel klappt wie bereits erwähnt satt um und verweigerte in 15 Std. intensiver Angelei nicht einmal seinen Dienst.

Die Rücklaufsperre ist knackig zu bedienen. Soll heißen, daß sie sich eher nicht durch leichtes  Berühren umlegt, sondern schon mit ein bissl Krafaufwand bedient werden muss. 

Was ich bisher mit noch keinem Wort angesprochen habe, ist das Schnurlaufröllchen. Dieses kleine Teil bereitete mir Kopfzerbrechen und ein paar Arbeitsstunden. Nach etwa einer Std. Angelei begann es, mir seine Anwesenheit durch ein ständiges brummen mitzuteilen. Ich dachte mir- ok, wird etwas Dreck rein gekommen sein- doch Pustekuchen. 
Später zuhause angekommen stellte ich fest, daß dies nicht der Fall war. Ich zerlegte es und versuchte dem ein oder anderen Schleifpunkt auszumachen. Jedoch ohne Erfolg. Nirgends eine Art Abnutzung. 
Also entgratete ich sämtliche scharfkantigen Quellen mit dem Ergebnis, daß es danach noch schlimmer wurde....
Ich hatte ein großes Fragezeichen über dem Kopf. Schließlich hatte ich auch mal in meiner Ausbildung 3 Monate intensive Mechanikausbildung. 
Am darauffolgenden Tage nahm die Geräuschkulisse dann wieder langsam ab und nach dem gestrigen (Schneider-) Tag ist sie vollkommen verschwunden. 
Nun paßt es.

Thema Schnurverlegung
Zur Schnurverlegung kann ich nur soviel sagen, daß es im Lieferumfang keine Unterlegscheiben für die Spulenachse hat, weil diese nicht gebraucht werden. Die Wicklung zeigt auch nach mehreren Stunden keinerlei Tendenzen, sich auf eine Seite zu verlagern. Sie ist also durch die Bank weg gleichmäßig "verteilt".
Und gerade weil ich einige Angelkollegen habe, deren Schneckengetriebe bei diversen Rollen den Geist aufgegeben haben, sehe ich "einfache" Getriebe bei großen WGs im Vorteil. Physikalisch ist es einfach erklärt. Bei einem Schneckengetriebe gibts nur einen Splint, der in der "Bahn" läuft. 
Bei Zahnrädern greifen mindestens 2-3 Zähne gleichzeitig. Somit wird die hohe Belastung auf eine größere Fläche verteilt und der Langzeitverschleiß durch die vielen Zähne geteilt.



Einsatzgebiet : 

Ich sehe das Einsatzgebiet dieser Rolle eher im Bereich des leichten bis schweren Hecht-/ Zanderangeln. Die auf dem Markt erhältlichen Größen dieser Rolle ( 1110, 1120, 1130, 1140 ) lassen die sie doch sehr überdimensioniert an ner leichten Barschkombo wirken. Desweiteren bringt die optisch wuchtig aussehende Spule eine verhältnismäßig hohe Schnurkapazität mit sich, wo man gefühlte 500 m 0,10 er Geflecht bräuchte, um sie komplett zu füllen. 
Ich habe mich bei Gewichten bis 80 g für die 1120 er (265 g Eigengewicht ) entschieden. Bei Ködern größer 80 g wäre es bei mir die 1130er ( 295 g Eigengewicht ) geworden. Alternativ standen zur Auswahl die Shimano Stradic fj 4000 und die Rarenium Ci4- ebenfalls in der 4000 er Größe.



Zielfische:


- Hecht

- Zander



Mein Fazit :


Klasse Rolle für verhältnismäßig wenig Geld. SIe ist relativ stabil trotz Leichtbau und wenn man die für sich passende Größe gefunden hat, sieht sie auch optisch in vielen Fällen gut aus.

Für die, die ne Rute 100%ig ausbalanciert haben wollte, sei gesagt, daß die Gewichtsangaben ziemlich genau 3-5 g über den Werksangaben liegen und man dicke noch 5 g Fett "nachreichen" muß. Die 10 g haben bei meinem verwendeten Ruten jeweils den Schwerpunkt um 1 cm verschoben.  



Lieferumfang :


- Rolle

- Keine Ersatzspule ( 16 € im Zubehör )




Technische Details:


•10 Rostfreie Stahlkugellager + 1Walzenlager 
• One-way Clutch unendliche Rücklaufsperre 
• Carbon Titanium Air Gehäuse und Rotor 
• S-Kurve Getriebe 
• Extra starkes „Bail Arm“ Bügelsystem 
• Anti-Drall Schnurführungssystem 
• Extra leichte Aluminium Spule 
• Ausbalancierter Rotor 
• CNC gedrehte Kurbel mit EVA Kurbel-Knopf 
• Patentiertes, fein einstellbares Multi-Disc Frontbremssystem mit Kohlefaser-Scheiben 
• Getriebe mit Edelstahl-Achse 
• Sehr weicher Getriebelauf



Code Gewicht Ratio Kugell. m/mm

1211 010 260gr 5,1:1 10+1 100/0,33

1211 020 265gr 5,1:1 10+1 130/0,33

1211 030 290gr 5,1:1 10+1 180/0,33

1211 040 295gr 5,1:1 10+1 220/0,33







Hier sieht man den griffigen Bremsknopf und anhand des Staubes an ihm, daß die Dichtung auch funkttioniert........





















Dienstag, 1. Januar 2013

Dienstag, 01.01.2013 : Neujahrs - Hechttour

Wie bereits 2012 gings an Neujahr gleich los auf Hecht. Das Wetter sah recht gut aus- zumindest für Hecht. Etwas Regen, bedeckter Himmel, Wassersichtigkeit 50 cm, Wasserpegelrückgang 50 cm. 

Um es vorweg zu nehmen,- das war meine kürzeste Spinntour im gesamten letzten Jahr.
Genau 2 Spots lief ich an. Und das reichte....


1. Spot war tot, sodass ich die Zelte nach nur 7-8 Minuten abbrach.
68 er, der erste Fisch 2013

Am 2. Spot erlebte ich mein blaues Wunder. Nach genau 30 Minuten hakte ich einen 68 er Hecht auf einen Quantum GuFi mit 16 cm. Warum bin ich nicht nach 10 Minuten weiter? Ganz einfach. Ich hatte sage und schreibe 4 Nachläufer. Allesamt verschiedene Hechte!!
Daß dort zwei +-70 und ein +-90 er stehen, wusste ich sehr wohl. Doch daß alle gleichzeitig aktiv waren, hatte ich noch nicht erlebt.
Der vierte war ein kleiner Schniepel. 



ein faszinierender Fisch
Hier ein Bild von dem 68 er im Wasser. Ich mag keine Stinger, denn die sind immer so verdammt scharf. Ich bekam ihn beim abhaken deutlich zu spüren und entschloss mich, das Foto an Land sein zu lassen.....

Ich warf weiter den Spot an. Als Ansporn ließ sich "mal wieder" der helle Schatten des 90 er s sehen. Doch er drehte immer am Ufer ab. Es gab 3 Möglichkeiten. Entweder war der Köder nicht zu  naturgetreu oder er wollte dunklere Farben haben. Alternativ wird er einfach zu viele vor den Latz bekommen haben, sodaß er nunmal sehr, sehr vorsichtig geworden ist. Schließlich schwamm er mehrfach parallel zum Köder! 

Ich wechselte den Köder. Zunächst wurde es ein Keitech. Doch auch hier schwamm ein gut 75 cm langer Hecht nebenher und drehte ohne Biss ab. Also dunkle Gummis.
Zuerst nen 12,5 cm Kopyto in Motoroil. Biss !!!
Leider verabschiedete der Hecht sich auch so schnell wieder, wie er kam. Der Biss erfolgte in der "Hauptströmung" des Kanals. Und da ich nur ein 10 g Blei benutzte, bekam ich ihn einfach zu spät mit. 


Weitere 30 Minuten verstrichen mit unzähligen Nachläufern. Und ich mutierte vom Spinnangler zum "Camper". Hier bekam mich niemand heute weg!
Durch die ständigen Köderwechsel war 1 qm um meine Tasche ne Art Köderausstellung entstanden.
Selten hatte ich derart viele Arten durchgetestet.

Ob ein Köder gut war, wußte ich nach spätestens 5 Minuten. Denn so lange dauerte es, bis ich wieder einen Nachläufer hatte.
Die sorgten auch dafür, daß mein Adrenalinpegel stetig über normal lag. Solch ein Verhalten kannte ich bisher nur von den Barschen im Sommer. 


Mittlerweile war es 1600 und die Dämmerung stand kurz bevor. Die Nachläufer auf die dunklen Gummis hörten schlagartig auf.
Viel zu spät kam ich auf die Idee, nen NoAction-Shad anzuhängen. Ich dachte mir, wenn sie am Ufer peilen, daß der Köder nicht "echt" ist, ich eben an den tiefen Stellen langsam durchjiggen muss. Da ist es bekanntlich dunkler...


74 er kurz vor der Landung
Nun kam ein GuFi Marke Eigenbau dran. Einst ein Quantum Zanderköder mit Federbuschel,
war dieser abhanden gekommen. Ich formte daraus nen Mini-Schwanzteller und dünnte den Schwanz aus, um so eine sensiblere Aktion zu bekommen.
2 Wurf und es knallte.
Leider nicht der 90 er.....doch es war der 74 er !!
Unfassbar. Auf nen "Absolute- Low- Action" Gummi Marke Eigenbau. Kerle, Kerle....
Er startete 2 brutale Fluchten, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Gottseidank war die Bremse offen. Diesmal gabs auch ein Foto an Land. 

 
Da die Dämmerung nun sehr schnell nahte, packte ich meine 7 Sachen und beendete den Tag.


Was ein Tag. Super Jahresbeginn!