Montag, 26. November 2012

Sonntag, 25.11.2012 : Street-/ Nightsession MR

Diesmal mußte der Sonntag zu Angeln her halten. Diese Option gestaltete sich sich sehr kurzfristig, sodaß ich sehr spät an Wasser kam. 14:30....
Zuerst traf ich ein paar Vereinskollegen, die allerdings schon bei Zeiten am Wasser waren. Teils mit- teils ohne Erfolg.
Mein Plan des heutigen Tages sah so aus, daß ich erst die Kunstköder wasche und dann die Tauwürmer bade. Mal gucken, was geht.

Also gings los. Der erste Spot brachte nen Barschnachläufer! Der war auch nit klein. So etwa 28-30 cm. Das Problem lag allerdings an einem anderen Parameter. Da ich auf Hecht ging, hatte der Barsch ein "etwas" zu kleines Maul für nen 12,5cm Kopyto. Ich beobachtete ihn 15-20 Sekunden. Er versuchte es von hinten, von vorne, von der Seite. War lustig- wenngleich auch ergebnislos.
Ihm störte auch nicht mein grünes Stahl nicht. Soviel zur Sichtigkeit eines Vorfachs.... und das bei glasklarem Wasser.


 Am Wehr unterhalb gabs auch nichts zu holen. Der Angeldruck war die Std zuvor einfach zu groß. Ergo gings weiter. Auch oberhalb konnte ich an keinem Spot punkten. Und das, obwohl ich von dem Tackle garantiert eine größere Reichweite abfischen konnte wie die zuvor getroffenen Bekannten. Naja, vielleicht bringt die Dämmerung den Erfolg!
Deshalb waren die folgenden Spots so gewählt, daß ergänzend zu dem hellen Mond auch noch Laternen den Fischen die Jagd erleichtern. So gut die Theorie- so schlecht das Ergebnis. Nämmich nüscht!
Dann mußten eben die Tauwürmer den Erfolg bringen. Tauwürmer deshalb, da ich keine toten Köfis hatte. Die Stelle hatte ich mir bereits tagszuvor ausgeschaut. Dort hatte ich auf kleinstem Raum mehrere Hecht in der Dunkelheit stehen sehen. Ich wählte eine "robuste" Montage. Anstatt robust kann mann auch erfolglos sagen.
Hauptschnur Geflecht, 3 m 0,35 er Mono (darauf die Hechtpose), 30cm Stahl mit Drilling, darauf ein Tauwurmbündel. Zum Auswerfen leuchtete ich mit der Kopflampe aufs Wasser und sah sofort den Hecht stehen- und schwups- weg war er. Vom Licht verscheucht. Klasse.

20:00 Uhr.
Ich wartete also. Bei der Gelegenheit tauschte ich die Batterien in meiner Kopflampe, quälte meine Lunge mit einer Zigarette nach der anderen.
Da ich selbst kein wirkliches Vertrauen in meinen verwendeten Köder hatte, missbrauchte ich den Kescher und fing mir ein kleines Rotauge. Und noch eins und noch eins.
Also Montage rein und neu raus. DA STAND ER WIEDER- im Scheinwerferlicht.... !!
Ein weiteres Mal hatte ihn vergrault....MANN, MANN, MANN......

21:00 Uhr.
Ok, nun wusste ich wenigstens, daß der Hecht etwa eine Std braucht, wieder an den Platz zurück zu kehren. Mal sehen, wie lang er seinem Rhytmus treu bleibt. Diesmal dauerte es 50 Minuten.
Dann wanderte die Pose nämlich. 15 m. Sie verharrte gut 5 Minuten. Weil ich beim ersten Biss im Leben auf einen toten Köfi viel zu schnell angehauen hatte, wartete ich diesmal lieber länger. Nun wanderte die Pose schneller weiter. Gut 10 m. Ich schlug an. Bingo !
Ich schien den Zielfisch zu haben. Da der Fisch mit dem Köder flußabwärts zog, mußte ich schon ein paar Meter pumpen, um zu sehen, was definitiv am Haken hing. Es war der Hecht. Nach einer relativ zügigen Landung maß ich 74 cm. Aber ihm fehlte der komplette linke Kiemendeckel. Und etwas unterernährt war er wohl auch....
 
Dieser Angeltag brachte mir nicht nur einen Hecht, sondern auch die Erkenntnis, dass Hechte selbst in kleinen Gumpen bei ausgeprägter Strömung stehen. "Auf der Flucht" verriet er mir quasi indirekt seine Wechselstellungen ;-)
Hier noch 2-3 Bilder mit Schleichwerbung.

Donnerstag, 22. November 2012

Test : Shimano Aernos 2500 FA

Shimano Aernos 2500 FA


Werbetext :

"Das neue Spitzenmodell innerhalb unseres beliebten P4 Konzeptes trägt den Namen Aernos. Mit ihrem speziellen Farbdesign ist diese Rollenserie eine wahre Augenweide! Technisch überzeugt sie mit zwei Spulen aus kalt geschmiedetem Aluminium, dem AR-C Spulendesign sowie dem bewährten Varispeed System, das sowohl bei monofiler als auch geflochtener Schnur für eine perfekte Schnurverlegung sorgt. Besonders interessant für die Spinnfischer ist die Größe 3000 S mit einer flachen Spule, die mit ihrer Schnurfassung auf dünne, geflochtene Schnüre wie PowerPro abgestimmt ist. Sie bestätigt alle vier Aspekte des P4 Konzeptes – Power, Präzision, Performance und Pleasure (Vergnügen)."



Eigene Anforderungen :


Vor genau einem Jahr bestellte ich mir eine Fox-Rage-Rute beim Kasseler Angelcenter. Zu diesem Zeitpunkt gabs eine Kombo mit der Shimano Aernos. Da ich eine Rarenium in dieser Größe hatte bzw habe, brauchte ich diese jedoch nicht wirklich. Aber der Preis......50 EURO für diese Rolle. 
Also gabs die Kombo. Wegen der Rarenium und eines "kleinen Vorfalls" kam die Aernos allerdings noch nicht so richtig zur Benutzung. Im Mai dieses Jahres trat ich aus Versehen auf die Rolle, nachdem mein Kleiner eine Decke darüber warf. Auf dem ersten Blick ein kompletter Totalschaden, war doch der Rotor als auch die Halterung des Schnurlaufröllchens abgebrochen. Um meine Rarenium zu schonen, brauchte ich aber eine 2500-3000 er Rolle für schwerere Jigs ( WG gesamt 25-40g). Ergo entschied ich mich dafür, den Rotor erstmal zu kleben, anstatt gleich für viel Geld die Ersatzteile zu ordern.
Was soll ich sagen- 50-60 Std hats bisher gehalten und auch echt fiese Hänger übers Schnurlaufröllchen gelöst !!





Persönlicher Test :


Nach 2 Tagen des Wartens kam die Lieferung. Sofort wurde das Tackle begrabbelt und bei der Rolle die ersten "Qualitätstests" durchgeführt. Eine weitere Unterlegscheibe zwischen Zinkgetriebe und Kugellager ( quasi auf die Getriebeachse) war unumgänglich- das Kurbelspiel bei fixiertem Rotor einfach zu groß.
Somit war nun das Innenleben an der Reihe. Schliesslich wollte ich nicht nur die Unterlegscheibe einbauen, sondern auch den Unterschied zur Rarenium verstehen. Kurz und knapp : die Rare hat ein Schneckengetriebe und die Aernos ein nicht rundes Zahnrad, welches für den Spulenhub und somit für die Schnurverlegung zuständig ist.
Im Karton befand sich die vollwertige Ersatzspule. Das wars.

Nun gings ans Bespulen. Auf die erste Spule kam die 019er PowerPro drauf. Die Zweite wurde mit ner 0,25 er Mono geschmückt. Die eine fürs Spinnen und die andere fürn Ansitz. In beiden Fällen war as Wickelbild sehr gut. 
Bleiben wir bei der Spule und widmen uns gleich der Bremse. Diese befindet ja logischerweise bei einem Frontbremsmodell genau dort.
Vom Durchmesser gesehen ist die Bremse der Aernos etwa 3 mm kleiner als bei der Rare. Ok, vielleicht geht sie dafür weiter in die Tiefe (sprich mehrere Lagen). Doch das Zerlegen ergab, dass hier bereits der 1. Unterschied zu finden war. Weniger Fläche ergibt eine schlechtere Dosierung und weniger Bremskraft (zumindest die Bremskraft, die man effektiv nutzen kann, ohne einen Schnurbruch zu provozieren). Heißt auf deutsch, daß die Bremse zwar gut aber nicht so smooth wie bei Rarenium, Biomaster und WFT Penzill anspricht.
Ein absoluter Negativpunkt, der für mich eine 2. Aernos ausschließt, ist die Einstellung der Bremse. Es gibt ja 2 Fraktionen an Spinnfischer. Die einen sagen, dass man die Bremse nur einmal richtig einstellen muss und dann nicht wieder. Ich aber gehöre zu denen, die solchen Leuten "Betriebsblindheit" unterstellen. Woher soll ich wissen, welcher Fisch am Haken ist? Welcher Angler setzt den Anhieb beim Barsch genauso brachial wie bei nem Hecht oder Zander? Also verändere ich spätestens nach dem Anschlag die Bremsstellung. Das setzt natürlich vorraus, dass man nicht mehrere Umdrehungen an der Bremse machen muss. Und genau das ist das Problem. Von "Hechtanschlag" zu "Hechtlandungsoffen" sind es bei der Aernos 2,5 - 3 Umdrehungen. Und dann muss man meist nochmal richtig bei loser Bremse kurbeln, um diese "aufzulockern". Das geht mal gar nicht. Dies in Kombination mit einem nicht soo griffigen Bremsknopf ist nicht gut. Ist sie jedoch dann eingestellt, arbeitet sie sauber.

10 Monate später : 
Die Rolle wird nun seit der Reparatur gut 50 Std intensivst mit Ködern im Bereich von 20g bis 40 g gefischt. Im Drill befanden sich mehrere Hechte zwischen 50-65 cm. Die Rolle wurde NICHT geschont. Weder in Punkto Pflege, noch beim Lösen der Hänger. Ich wollte sicher sein, daß die Klebestellen wirklich halten. Auch das Wetter spielte nicht wirklich mit, sodaß die Aernos mehr als nur eine Volldusche erhielt. 
Nach knapp 50 Std gab es hier und da ein paar Blessuren. Das Schnurlaufröllchen klemmte. Die Kurbel ( ein Lager und ein Plastikspacer) knackte. Ergo die Rolle zerlegt und gesäubert. Fett und Öl bewirkten Wunder. Alle Mängel behoben.

Was ist mir an der Rolle positives aufgefallen? Nix- Nein Scherz. Positiv ist wirklich vieles. 
Zum Beispiel die Schnurverlegung. Ich hatte nicht einen Schnurklemmer,- nicht eine Perrücke zu beklagen. In dieser Preisklasse hab ich nicht mit so ner Genauigkeit gerechnet. Das mag auch daran liegen, dass die Spulenachse kaum vor und zurück wackelt. 
Desweiteren ist die Freilaufsperre echt gut. Die Position ist ja bekannt. Doch der Hebel ist im Vergleich zu einer Rarenium oder Biomaster riesig. Wunderbar zu bedienen !! 
Der Kurbelarm ist aus Alu und der Knauf aus Duplon, der nicht speckig wird. Ihr seht es an den Bildern; ich hab ihn mir zurechtgestutzt. Der Schnurfangbügel klappt satt um. Besser als bei einer Rarenium. Nicht einmal ist er "selbstständig" zugeschnappt. 
Der Lauf selbst ist nicht mit einer Rare zu vergleichen, da sich der Getriebeaufbau ja unterscheidet. Er ist jedoch durchweg gleichmäßig und wertig. Kein "klackern", wenn die Spule am Wendepunkt angelangt ist und sie sich zurück bewegt.
Das Gewicht geht in Ordnung. Das ist mit der Grund, weshalb ich sie mittlerweile sehr gerne an meiner Fox Rage fische. Mit der Rarenium ist die Kombo nicht so in der Balance. 

Die Verarbeitung ist durchweg solide bis gut. Spaltmaße sind kaum vorhanden. Das Spiel der Gelenke am Schnurfangbügel ist ebenfalls sehr gut. Nichts wackelt übermäßig. Was ich noch vermisse, ist die in den höheren Preisklassen standartmäßige Wartungsöffnung für nen Schuss Öl. Abhilfe schafft hier ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher, mit dem man die 2 Schrauben der in Chromoptik gehaltenen Abdeckung löst. Entfernt man diese, kann man durch das Loch, indem die untere Schraube sitzt, Öl einführen. 


Fazit :  

In der Preisklasse gibt's ne Menge Rollen. Die Aernos gehört sicher zu den Besseren dieser Klasse. Aber die Bremse.... Ich denke gerade an die Arc-Reihe. Wenn Shimano bei der nächsten Neuauflage hier nachbessert, ist sie wirklich gut. 70 € ist sie mir wert, aber keine 90.  


Technische Details:

- Übersetzung : 5,2:1
- Gewicht : 255 g
- 5 S-ARB Kugellager
- 1 Walzenlager
- Schnureinzug : 74 cm
- Power Roller
- AR-C Weiteurfspule
- Vari-Speed Kreuzwicklung
- Super Stopper II
- Getriebe : Zink, legiert
- zusätzliche Spule / Ersatzspule aus Kaltgeschmiedetem Aluminium

Mittwoch, 14. November 2012

Montag, 12.11.2012 : Streetsession MR




Die Tage werden kürzer- die Nächte länger.

Was das heißt, weiß jeder. Es wird Winter. Die Temperaturen fallen, die Fische werden inaktiver. Für mich ist es der erste Winteranfang, den ich als Angler erlebe. Dementsprechend groß ist meine Erfahrung ;-).

Natürlich habe ich viel gelesen und meine Köder ein wenig geändert. Die Finesse-Gummis für die Barsche sind den "großen" Hechtwatschen gewichen. 
Als Standart hat sich der 12,5 cm Kopyto entwickelt. Dazu dann Blinker, Spinner- den ein oder anderen flach laufenden Wobbler. 
Die momentan gefischte Kombo besteht aus einer Fox Rage Spin Limited 2,40m / 10-40g und einer Shimano Aernos 2500. Das ganze dann mit einem Abschleppseil ala 019er PowerPro in gelb versehen und ab gehts. Gelb habe ich übrigens bewußt gewählt, damit nicht so viele Enten in meine Schnur fliegen...

Ich begann um 12 Uhr meinen wöchentlichen Spaziergang durch Marburg. Nachwievor steuerte ich gezielt die ruhigeren Gewässerabschnitte an, weil ich dort die Beute der Raubfische vermute. Die ersten 3 Spots waren echt ein Satz mit X und ich machte mir allmählich Gedanken, ob meine Angelkameraden nicht ohne Grund die letzten Tage als gestandene Schneider das Wasser verlassen hatten. 
Aber nach 3 Std werde ich kreativ und komme auf Dinge, die anderen Anglern so gar nicht in den Sinn kommen. Andere würden solche Dinge / Handlungen auch "Verzweiflungstaten" nennen..... ;-)

So "erfinde" ich z.B. neue Köder, indem ich einfach mal ne HairyMary an nen Spinner mache. Lacht nicht ! Mir hat der Köder 3 meiner besten Hechte gebracht. 
Doch an diesem Tag warf ich einfach Stellen an, wo aus der Logik heraus eigentlich kein Fisch sein sollte.
Nach 5-7 Minute durchbrach plötzlich ein Hecht die Wasseroberfläche und schoss an meinem Kopyto vorbei ! Die Ruhe war hinüber. Der Hecht hatte den Köder verfehlt und war sicherlich noch heiss. Nun schnell den Köder zügig durch den  Hotspot gezogen und RUMMS- er hing dran.
Es war zwar nur ein Halbstarker mit 60 cm, doch einer der wilderen Sorte.
Da der Drill ein bissl dauerte, hatte ich die Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen.
Nach der Landung stellte ich fest, dass der Hecht echt tief geschluckt hatte. Der 12,5 cm Kopyto hing mit dem Jig auf Höhe des ersten Kiemenbogens. Dat Gummi war quasi 18 cm in dem Hecht.




Die nächsten 1,5 Std verliefen recht ruhig. An einem meiner Lieblingsplätze stand ich dann mit Watstiefeln im Wasser- der Köder flog flussaufwärts. Wieder gab es diesen wundervollen Ruck, als der nächste Hecht ans Band ging. Es war zwar "wieder nur ein 55 er". Doch da ich ja bis zur Hüfte im Wasser stand,war die "gefühlte Größe" doch ein bissl mehr.
Für mich echt mit das schönste !


Die Dämmerung kam sehr schnell und brachte gleich den ersten Hänger mit. Gut- ziehste bei der Gelegenheit auch gleich die Kopflampe auf dachte ich.
Neuen Gummi montiert ( zwischenzeitlich hatte ich mal Spinner / Blinker im Wasser- jedoch ohne Erflog),- aufgrund der Dämmerung entschied ich mich für schwarz - weiß. Durch das Flanken ist ein solcher Kopyto meiner Meinung nach auffälliger als ein monoton weißer selbiger Gattung.
Und weil es wohl so sein sollte, ging gleich beim ersten Wurf wieder ein halbstarker Hecht drauf. 50 cm maß er.

 

 War ein netter Tag. Leider nicht das Ziel eines 70+ geschafft, dafür aber 3 kleinere Hechte. 
Und die Erkenntnis, dass man beim Fotografieren im Dunkeln die Kopflampe ausschalten sollte....




Hier noch 2 Schnappschüsse während des Drills












Donnerstag, 8. November 2012

Test : Pezon & Michel Concept Streetfishing S-M



Test : Pezon & Michel Concept Streetfishing S-M  5-20g / 2,10m
Beschriftung



Werbetext des Herstellers :



"Ob man vom Ufer eines Kanals, eines Flusses oder eines Teiches fischen will, oder in der Stadt oder auf dem Land, das Angeln "zu Fuß" hat in den letzten Jahren einen besonderen Aufschwung erfahren, vor allem wegen der Verwendung der Kunstköder. Diesem Phänomen folgend ist mit dem "Street Fishing" eine Bewegung entstanden, es hat einen neue Kategorie von Fischern hervorgebracht, die in erster Linie in Gewässern fischen wollen, die sich in ihrer allernächsten Umgebung befinden, auf der Suche nach ihren Zielfischen. Ziel ist, sofort loszulegen und das Vergnügen des Fischens zu geniessen!"



Preis : 129,90 €



Technische Daten :


° Länge der Rute = 2,10 m

° Gesamtgewicht = 110 g
° Wurfgewicht = 5-20 gr
° Beringung = Fuji-SiC; 9 Stk.
° Blank = Carbon;

° Griff = Duplon; einteilig
° Rollenhalter = Fuji, von hinten geschraubt


Persönlicher Test :


Das Telefon klingelte und mein Angelfreund war dran. "Setz Dich mal hin. Ich hab das was für dich, das dich umhauen wird. Ein Freund von mir will ne Rute verkaufen. Die P&M, die Du unbedingt haben willlst...."

So fing es an und es endete damit, dass ich eine 130 € - Rute für bequeme 50 € erwarb, auf die ich schon seit nem halben Jahr scharf war. 
2-3 Tage später bekam ich Besuch von meinem Freund- die Rute im Schlepptau. Nun wurden schnell die Details kontrolliert. Ringeinlagen, Ringbindungen, Griff, Rollenhaltergewinde, Carbonblank. 
Alles ohne wirkliche Mängel. Den Verkäufer merke ich mir, der geht ordentlich mit seinen Sachen um. Das Jahr hatte an der Rute so gut wie keinerlei Gebrauchsspuren hinterlassen.

Kommen wir zu den Fakten. Man hält mit der Concept Streetfishing eine "Allroundrute" in der Hand, mit der man Einzelnes nicht 100%ig - aber dafür Alles 75%ig machen kann. 
Sie ist eher eine M als eine L vom WG. Heißt sie ist echt gut, um auf Barsch zu fischen, wenn Hechtgefahr besteht. Und das auch mit Ködern jenseits der 10 cm, wenn man nen Hecht mal zwischendurch anwerfen will.
Bei der Aktion handelt es sich um eine Spitzenaktion mit starker Tendenz zu einer semiparabolischen Aktion und einem für die WG-Klasse mittlerem bis gutem Rückgrat. Die Spitzenaktion ist nicht schnell (fast), sondern normal (regular). Es gibt festere, doch dann macht echt kein Fisch mehr Spaß im Drill. Außerdem bringt eine härtere Aktion auch viel mehr Aussteiger mit sich. Es gibt weichere, doch damit nen Anschlag beim Hecht zu setzten, wäre unmöglich.
Für mich ist das DIE Rute schlechthin für die Lahn! Müsste ich mich für eine Gerte entscheiden, so wäre es Diese.
Universell einsetzbar was die Köder angeht, genug Kraft trotz diesen Werten.
Achja,- und Fisch bringt sie auch. Vorallem für die Lahn sehr Gute.
79 / 75er Hecht, 60 / 66 er Barbe, 53 er Döbel sowie weitere Hechte und Barsche.

Gleich am ersten Tag gabs für diese Rute den besten Einstieg, den man sich als Angler nur wünschen kann. Ich verbesserte meine PB bei Barben auf 66 cm und fing im Anschluss gleich noch nen 79,5 er Hecht- auch das der bisher zweitgrößte für 2012. Das alles in 1:15 Std. Der Hecht brauchte 9 Minuten und die Barbe ganze 7. Mitten in der Hauptströmung hatte sie sich mir entgegengesetzt und erst nach 1 Minute an der Oberfläche geoutet.

Somit war ich von 75 Minuten Angelei gleich 16 Minuten mit der Rute im Drill.... :-))


Was fische ich also alles damit? Um sich ein besseres Bild davon machen zu können, folgt eine Auflistung der Köder :
Belastung mit 7,5 g Jig und 9 cm Kopyto

- Wobbler = bis 10 cm / Lauftiefe bis 1m

- Twister = 6-14 cm
- Spinner = Größe 3 ( 4 ist gerade noch möglich)

- GuFis = 3-12 cm (Action sowie NoAction)
- Jigköpfe = 3-10 g

- Blinker = bis 15 g

Thema Wobbler. Da ich ja aus der "Gummifraktion" komme, habe ich dort nur eine sehr begrenzte Auswahl zur Verfügung. Nichts weltbewegendes. Ich zähle zu den Wobblern auch die Popper hinzu. Diese fische ich bis 10 cm und einem Gewicht von maximal 17 g.
Natürlich merkt man bei einem 10 cm Wobbler schon, daß sich die Rutenspitze bei twitchen biegt- dafür habe ich dann auch eine leichte BC-Kombo, aber als "Universalrute" ist sie ausgesprochen geeignet. Das bestätigt mir zumindest jeder "Wobblerangler".
Die Spinner. Kurz und schmerzlos kann ich ruhigens Gewissens vermelden, dass ein 3 er Mepps sehr gut läuft - der 4 er jedoch schon nicht mehr Spass macht.
 

Gummifische. Als untere Grenze hab ich ans 10er Geflecht einen 3g Jig mit nem 6,5cm V-Shad gehängt. Das war wirklich nicht mehr so dolle. Zwar habe ich Bisse gespürt, doch den Grund gefühlt...- nein, das wäre gelogen. Interessant wirds mit der Rute dann bei 5 cm Kopyto mit 5 g Jigs. Das geht. Hier spürt man alles,- hier wirft die Rute mit 12 er Gelflecht weiter als meine Daiwa Megaforce, die auch noch länger ist. Die Obergrenze an Gummis für diese Rute markieren für mich die "Kauliverschnitte",- sprich schlanke ActionShads wie den auch hier vorgestellten SwimFish von LunkerCity.
Das ist auch DER Lieblingsköder von mir mit dieser Rute. Ich hänge ihn an einen 7,5 g Footballjig. So läuft der wirklich smooth durchs Wasser. Alternativ kann man auch einen 9,5 cm Kopyto nehmen. Der etwas größere Druck aufgrund eines größeren Schwanztellers wirkt sich nicht auf die Rute aus, sondern bei Hochwasser oder schlechter Sicht mehr auf das Fangergebnis.....;-)
Foregrip, Hakenöse
Im Gesamtbild ergibt sich eine sehr gute Bisserkennung sowie ein guter Grundkontakt beim Jiggen, wenn man 5g-Jigs aufwärts mit 5 cm GuFis verwendet. Reell also 6-7g  Gesamtgewicht des Köders. Und das trotz einem massiv gestalteten Foregrip, von denen bekanntlich ja niemand ein Fan ist, der mit dem Finger den Blankkontakt sucht.
Die maximale Aufladung beim Werfen erreiche ich mit etwa 10-12g. 40m sind da allemal drin.

Thema Balance. Ich habe an der Rute mehrere Rollen dran gehängt. Shimano Rarenium 2500 (200g), Shimano Biomaster 1000(200g), Shimano Aernos(250g), WFT Penzill Spinn 1000 (270g).
Die beste Balance für das ermüdungsfreie Fischen ist die WFT gewesen. Und das trotz 70 g mehr auf den Rippen! 
Lasst Euch nicht durch den Leichtbauwahn die Freude am Angeln nehmen, weil Ihr beim Jiggen mit ner kopflastigen Rute Euer Handgelenk strapaziert. Das Handgelenk ist durch diese Bewegungen schneller ermüdet wie der Arm, der den ganzen Tag 70g mehr tragen muss. 



Verarbeitung :

Steckverbindung

Vom Style her hat mir die Rute schon immer gefallen. Doch ist die Verarbeitung auch gut? Einen Schwachpunkt gibts. 

Fangen wir aber erst bei der Spitze an. Der Spitzenring ist- genau wie die restlichen 8- aus dem Hause Fuji. Alle sind sie sauber und in einer Flucht angebunden.  Alles gut soweit. Die Steckverbindung ist nach einjähriger Nutzung nit wirklich verschlissen. Sie passt auch sehr sauber und satt ineinander. 
Wenn wir nun weiter Richtung Griffstück gehen, bleiben wir physikalisch natürlich auch größten Führungsring hängen. Und das ist wie immer eine Schwachstelle, denn da sind nicht nur
wir jetzt hängen geblieben, sondern irgendetwas vorher auch. Die überlackierte Ringbindung knackt nämlich.
Falls jemand dies liest der weiß, wie man bei dem Problem Abhilfe schaffen kann, der möchte mich bitte kontaktieren.

Griff
Die Hakenöse ist für mich wichtig und auch bei dieser Rute vorhanden. Am Foregrip sitzt ein bündig und sauber verarbeiteter Metallring. 
Der Griff ist aus Duplon. Er ist 2-teilig, wobei der Blank dazwischen ebenfalls mit Duplon verdeckt ist (dies ist etwas weicher als die anderen Teile). Optisch wirkt es so 1-teilig. Das Duplon ist der einzig wirkliche Schwachpunkt an der Rute. Er wird mit der Zeit speckig. Zwar nicht sehr stark,- aber doch schon wahrnehmbar. Das kann Balzer bei der Magna TopSpin für den halben Neupreis besser. Muss man mal sagen!
Der Foregrip ist aus recht hartem Duplon, sodaß man vom Köder mehr Gefühl als erwartet vermittelt bekommt.
Die Endkappe bildet eine eloxierte Alukappe mit einem aufgeklebten P&M Logo. Passt
Rollenhalter
optisch.Achja, der Rollenhalter selbst ist ein Original Fuji- da braucht man nicht mehr zu sagen. Wie man auf dem Bild sieht, wird die Rolle von hinten fixiert.Somit passt es konzeptionell zu dem massiv gestalteten Foregrip.




Fazit :


Ich habe ja schon erwähnt, dass ich damit eine neue Lieblings-Allround-Rute gefunden habe. Für mich eine Art Spassrute mit Reserven.Sie ist unter keinerlei Umständen mit der "P&M Redoubtable Bass" zu vergleichen. Diese Barschrute ist nämlich extrem weich. Die Streetfishing ist definitiv KEIN Schwabbelstock, was im Netz desöfteren gesagt wird. Wer damit bei nem Hecht den Anschlag auf 1-2 m Wassertiefe nicht durchbekommt, sollte besser auf Karpfen mit ner Selbsthakmontage gehen.


zweiteiliger einteiliger Griff

der Optik halber

Spitze









Montag, 5. November 2012

Montag, 05.11.2012 : Streetsession MR

Es ist wie verhext. Momentan komme ich einmal die Woche ans Wasser und dann gleich Hochwasser.
Der Pegel ist die letzten beiden Tage um gut 70 cm angestiegen. Dazu dann eine Sichtigkeit, die an eine Latrine in vollem Zustand erinnert. Jeder riet mir von der Angelei ab.
Aber gut. Ich nahm die Herausforderung sowie den Spott meiner Angelkollegen an. Mal sehen, wer zuletzt lacht.
Zielfisch war der Hecht und somit packte ich alle Köder jenseits der 10 cm ein. Auch Wobbler, die total untypisch für mich sind. Schliesslich hab ich nit einen Fisch auf die Hardbaits gefangen.
Die Wasserverhältnisse waren wirklich sehr schlecht. 20-30 cm Sicht und starke Strömung. Dies birgt allerdings auch einen Vorteil. Die Hechte haben nicht viele Standplätze zur Auswahl.
Also muss ich "nur" die ruhigen Zonen abfischen.
Die Theorie ist simpel. Die Umsetzung- naja....
Nach einer Std hatte sich nichts an der Tatsache geändert, dass ich nicht einen Fisch auf Wobbler gefangen hatte. Also war ein Köderwechsel unvermeidbar. Alleine schon deshalb, weil ich nicht wirklich Vertrauen in das Hartplastik habe.
Zuerst entschied ich mich für nen Blinker (30g) in Silber in Kombination mit einem Kopyto (9,5cm) in schwarz-weiss.
Fangen diese stark aufblitzenden Kopytos bei normaler Sicht nicht besonders gut, sind sie bei dem Milchkaffee echt gut.
Leider fanden das die Fische nicht....
So ging die nächste Std ins Land, wo ich mich im Beruf eines Schneiders beweisen konnte bzw. musste.
Köderwechsel Nummero 3 war die Kosequenz. Die Erfahrung aus den vorhergegangenen Ködern sagte mir, dass ich mehr Druck ins Wasser bringen muss.
Ergo ein grosser Spinner. Ich hab so Strömungsspinner von Zebco, die gleichzeitig eine integrierte Rassel haben.
Kinder mögen das-bis sie in den Drilling fassen.
Bei den Hechten in der Lahn hab ich diese Vorliebe auch festgestellt.
An 6 von 9 Spots erhielt ich nen Biss. Bereits am 2. Spot war ich entschneidert. Ein 50 er Hecht knallte volles Rohr drauf.
Die naechsten Spots ergaben zwar Attacken, die wirklich spektakulär waren, aber hängen bleiben wollte keiner.
5 von 6 Hechten kamen aus dem Wasser gestiegen, als wenn es sich um einen Topwater-Köder handeln würde.
Nur einmal sollte noch ein Fisch sauber haken. Und das auch nur, um gleich wieder Adieu zu sagen.
Den konnte ich nicht 100%ig als Hecht outen. Nur dass die Flanke locker 15 cm hatte.....
Besser nicht mehr davon reden.
Ich beendete also den Tag mit einem Hecht und 6 Fehlbissen.
ABER- kein Schneider !