Shimano Aernos 2500 FA
Werbetext :
"Das neue Spitzenmodell innerhalb unseres beliebten P4 Konzeptes trägt den Namen Aernos. Mit ihrem speziellen Farbdesign ist diese Rollenserie eine wahre Augenweide! Technisch überzeugt sie mit zwei Spulen aus kalt geschmiedetem Aluminium, dem AR-C Spulendesign sowie dem bewährten Varispeed System, das sowohl bei monofiler als auch geflochtener Schnur für eine perfekte Schnurverlegung sorgt. Besonders interessant für die Spinnfischer ist die Größe 3000 S mit einer flachen Spule, die mit ihrer Schnurfassung auf dünne, geflochtene Schnüre wie PowerPro abgestimmt ist. Sie bestätigt alle vier Aspekte des P4 Konzeptes – Power, Präzision, Performance und Pleasure (Vergnügen)."
Eigene Anforderungen :
Vor genau einem Jahr bestellte ich mir eine Fox-Rage-Rute beim Kasseler Angelcenter. Zu diesem Zeitpunkt gabs eine Kombo mit der Shimano Aernos. Da ich eine Rarenium in dieser Größe hatte bzw habe, brauchte ich diese jedoch nicht wirklich. Aber der Preis......50 EURO für diese Rolle.
Also gabs die Kombo. Wegen der Rarenium und eines "kleinen Vorfalls" kam die Aernos allerdings noch nicht so richtig zur Benutzung. Im Mai dieses Jahres trat ich aus Versehen auf die Rolle, nachdem mein Kleiner eine Decke darüber warf. Auf dem ersten Blick ein kompletter Totalschaden, war doch der Rotor als auch die Halterung des Schnurlaufröllchens abgebrochen. Um meine Rarenium zu schonen, brauchte ich aber eine 2500-3000 er Rolle für schwerere Jigs ( WG gesamt 25-40g). Ergo entschied ich mich dafür, den Rotor erstmal zu kleben, anstatt gleich für viel Geld die Ersatzteile zu ordern.
Was soll ich sagen- 50-60 Std hats bisher gehalten und auch echt fiese Hänger übers Schnurlaufröllchen gelöst !!
Persönlicher Test :
Nach 2 Tagen des Wartens kam die Lieferung. Sofort wurde das Tackle begrabbelt und bei der Rolle die ersten "Qualitätstests" durchgeführt. Eine weitere Unterlegscheibe zwischen Zinkgetriebe und Kugellager ( quasi auf die Getriebeachse) war unumgänglich- das Kurbelspiel bei fixiertem Rotor einfach zu groß.
Somit war nun das Innenleben an der Reihe. Schliesslich wollte ich nicht nur die Unterlegscheibe einbauen, sondern auch den Unterschied zur Rarenium verstehen. Kurz und knapp : die Rare hat ein Schneckengetriebe und die Aernos ein nicht rundes Zahnrad, welches für den Spulenhub und somit für die Schnurverlegung zuständig ist.
Im Karton befand sich die vollwertige Ersatzspule. Das wars.
Nun gings ans Bespulen. Auf die erste Spule kam die 019er PowerPro drauf. Die Zweite wurde mit ner 0,25 er Mono geschmückt. Die eine fürs Spinnen und die andere fürn Ansitz. In beiden Fällen war as Wickelbild sehr gut.
Bleiben wir bei der Spule und widmen uns gleich der Bremse. Diese befindet ja logischerweise bei einem Frontbremsmodell genau dort.
Vom Durchmesser gesehen ist die Bremse der Aernos etwa 3 mm kleiner als bei der Rare. Ok, vielleicht geht sie dafür weiter in die Tiefe (sprich mehrere Lagen). Doch das Zerlegen ergab, dass hier bereits der 1. Unterschied zu finden war. Weniger Fläche ergibt eine schlechtere Dosierung und weniger Bremskraft (zumindest die Bremskraft, die man effektiv nutzen kann, ohne einen Schnurbruch zu provozieren). Heißt auf deutsch, daß die Bremse zwar gut aber nicht so smooth wie bei Rarenium, Biomaster und WFT Penzill anspricht.
Ein absoluter Negativpunkt, der für mich eine 2. Aernos ausschließt, ist die Einstellung der Bremse. Es gibt ja 2 Fraktionen an Spinnfischer. Die einen sagen, dass man die Bremse nur einmal richtig einstellen muss und dann nicht wieder. Ich aber gehöre zu denen, die solchen Leuten "Betriebsblindheit" unterstellen. Woher soll ich wissen, welcher Fisch am Haken ist? Welcher Angler setzt den Anhieb beim Barsch genauso brachial wie bei nem Hecht oder Zander? Also verändere ich spätestens nach dem Anschlag die Bremsstellung. Das setzt natürlich vorraus, dass man nicht mehrere Umdrehungen an der Bremse machen muss. Und genau das ist das Problem. Von "Hechtanschlag" zu "Hechtlandungsoffen" sind es bei der Aernos 2,5 - 3 Umdrehungen. Und dann muss man meist nochmal richtig bei loser Bremse kurbeln, um diese "aufzulockern". Das geht mal gar nicht. Dies in Kombination mit einem nicht soo griffigen Bremsknopf ist nicht gut. Ist sie jedoch dann eingestellt, arbeitet sie sauber.
10 Monate später :
Die Rolle wird nun seit der Reparatur gut 50 Std intensivst mit Ködern im Bereich von 20g bis 40 g gefischt. Im Drill befanden sich mehrere Hechte zwischen 50-65 cm. Die Rolle wurde NICHT geschont. Weder in Punkto Pflege, noch beim Lösen der Hänger. Ich wollte sicher sein, daß die Klebestellen wirklich halten. Auch das Wetter spielte nicht wirklich mit, sodaß die Aernos mehr als nur eine Volldusche erhielt.
Nach knapp 50 Std gab es hier und da ein paar Blessuren. Das Schnurlaufröllchen klemmte. Die Kurbel ( ein Lager und ein Plastikspacer) knackte. Ergo die Rolle zerlegt und gesäubert. Fett und Öl bewirkten Wunder. Alle Mängel behoben.
Was ist mir an der Rolle positives aufgefallen? Nix- Nein Scherz. Positiv ist wirklich vieles.
Zum Beispiel die Schnurverlegung. Ich hatte nicht einen Schnurklemmer,- nicht eine Perrücke zu beklagen. In dieser Preisklasse hab ich nicht mit so ner Genauigkeit gerechnet. Das mag auch daran liegen, dass die Spulenachse kaum vor und zurück wackelt.
Desweiteren ist die Freilaufsperre echt gut. Die Position ist ja bekannt. Doch der Hebel ist im Vergleich zu einer Rarenium oder Biomaster riesig. Wunderbar zu bedienen !!
Der Kurbelarm ist aus Alu und der Knauf aus Duplon, der nicht speckig wird. Ihr seht es an den Bildern; ich hab ihn mir zurechtgestutzt. Der Schnurfangbügel klappt satt um. Besser als bei einer Rarenium. Nicht einmal ist er "selbstständig" zugeschnappt.
Der Lauf selbst ist nicht mit einer Rare zu vergleichen, da sich der Getriebeaufbau ja unterscheidet. Er ist jedoch durchweg gleichmäßig und wertig. Kein "klackern", wenn die Spule am Wendepunkt angelangt ist und sie sich zurück bewegt.
Das Gewicht geht in Ordnung. Das ist mit der Grund, weshalb ich sie mittlerweile sehr gerne an meiner Fox Rage fische. Mit der Rarenium ist die Kombo nicht so in der Balance.
Die Verarbeitung ist durchweg solide bis gut. Spaltmaße sind kaum vorhanden. Das Spiel der Gelenke am Schnurfangbügel ist ebenfalls sehr gut. Nichts wackelt übermäßig. Was ich noch vermisse, ist die in den höheren Preisklassen standartmäßige Wartungsöffnung für nen Schuss Öl. Abhilfe schafft hier ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher, mit dem man die 2 Schrauben der in Chromoptik gehaltenen Abdeckung löst. Entfernt man diese, kann man durch das Loch, indem die untere Schraube sitzt, Öl einführen.
Fazit :
In der Preisklasse gibt's ne Menge Rollen. Die Aernos gehört sicher zu den Besseren dieser Klasse. Aber die Bremse.... Ich denke gerade an die Arc-Reihe. Wenn Shimano bei der nächsten Neuauflage hier nachbessert, ist sie wirklich gut. 70 € ist sie mir wert, aber keine 90.
Technische Details:
Werbetext :
"Das neue Spitzenmodell innerhalb unseres beliebten P4 Konzeptes trägt den Namen Aernos. Mit ihrem speziellen Farbdesign ist diese Rollenserie eine wahre Augenweide! Technisch überzeugt sie mit zwei Spulen aus kalt geschmiedetem Aluminium, dem AR-C Spulendesign sowie dem bewährten Varispeed System, das sowohl bei monofiler als auch geflochtener Schnur für eine perfekte Schnurverlegung sorgt. Besonders interessant für die Spinnfischer ist die Größe 3000 S mit einer flachen Spule, die mit ihrer Schnurfassung auf dünne, geflochtene Schnüre wie PowerPro abgestimmt ist. Sie bestätigt alle vier Aspekte des P4 Konzeptes – Power, Präzision, Performance und Pleasure (Vergnügen)."
Eigene Anforderungen :
Vor genau einem Jahr bestellte ich mir eine Fox-Rage-Rute beim Kasseler Angelcenter. Zu diesem Zeitpunkt gabs eine Kombo mit der Shimano Aernos. Da ich eine Rarenium in dieser Größe hatte bzw habe, brauchte ich diese jedoch nicht wirklich. Aber der Preis......50 EURO für diese Rolle.
Also gabs die Kombo. Wegen der Rarenium und eines "kleinen Vorfalls" kam die Aernos allerdings noch nicht so richtig zur Benutzung. Im Mai dieses Jahres trat ich aus Versehen auf die Rolle, nachdem mein Kleiner eine Decke darüber warf. Auf dem ersten Blick ein kompletter Totalschaden, war doch der Rotor als auch die Halterung des Schnurlaufröllchens abgebrochen. Um meine Rarenium zu schonen, brauchte ich aber eine 2500-3000 er Rolle für schwerere Jigs ( WG gesamt 25-40g). Ergo entschied ich mich dafür, den Rotor erstmal zu kleben, anstatt gleich für viel Geld die Ersatzteile zu ordern.
Was soll ich sagen- 50-60 Std hats bisher gehalten und auch echt fiese Hänger übers Schnurlaufröllchen gelöst !!
Persönlicher Test :
Nach 2 Tagen des Wartens kam die Lieferung. Sofort wurde das Tackle begrabbelt und bei der Rolle die ersten "Qualitätstests" durchgeführt. Eine weitere Unterlegscheibe zwischen Zinkgetriebe und Kugellager ( quasi auf die Getriebeachse) war unumgänglich- das Kurbelspiel bei fixiertem Rotor einfach zu groß.
Somit war nun das Innenleben an der Reihe. Schliesslich wollte ich nicht nur die Unterlegscheibe einbauen, sondern auch den Unterschied zur Rarenium verstehen. Kurz und knapp : die Rare hat ein Schneckengetriebe und die Aernos ein nicht rundes Zahnrad, welches für den Spulenhub und somit für die Schnurverlegung zuständig ist.
Im Karton befand sich die vollwertige Ersatzspule. Das wars.
Nun gings ans Bespulen. Auf die erste Spule kam die 019er PowerPro drauf. Die Zweite wurde mit ner 0,25 er Mono geschmückt. Die eine fürs Spinnen und die andere fürn Ansitz. In beiden Fällen war as Wickelbild sehr gut.
Bleiben wir bei der Spule und widmen uns gleich der Bremse. Diese befindet ja logischerweise bei einem Frontbremsmodell genau dort.
Vom Durchmesser gesehen ist die Bremse der Aernos etwa 3 mm kleiner als bei der Rare. Ok, vielleicht geht sie dafür weiter in die Tiefe (sprich mehrere Lagen). Doch das Zerlegen ergab, dass hier bereits der 1. Unterschied zu finden war. Weniger Fläche ergibt eine schlechtere Dosierung und weniger Bremskraft (zumindest die Bremskraft, die man effektiv nutzen kann, ohne einen Schnurbruch zu provozieren). Heißt auf deutsch, daß die Bremse zwar gut aber nicht so smooth wie bei Rarenium, Biomaster und WFT Penzill anspricht.
Ein absoluter Negativpunkt, der für mich eine 2. Aernos ausschließt, ist die Einstellung der Bremse. Es gibt ja 2 Fraktionen an Spinnfischer. Die einen sagen, dass man die Bremse nur einmal richtig einstellen muss und dann nicht wieder. Ich aber gehöre zu denen, die solchen Leuten "Betriebsblindheit" unterstellen. Woher soll ich wissen, welcher Fisch am Haken ist? Welcher Angler setzt den Anhieb beim Barsch genauso brachial wie bei nem Hecht oder Zander? Also verändere ich spätestens nach dem Anschlag die Bremsstellung. Das setzt natürlich vorraus, dass man nicht mehrere Umdrehungen an der Bremse machen muss. Und genau das ist das Problem. Von "Hechtanschlag" zu "Hechtlandungsoffen" sind es bei der Aernos 2,5 - 3 Umdrehungen. Und dann muss man meist nochmal richtig bei loser Bremse kurbeln, um diese "aufzulockern". Das geht mal gar nicht. Dies in Kombination mit einem nicht soo griffigen Bremsknopf ist nicht gut. Ist sie jedoch dann eingestellt, arbeitet sie sauber.
10 Monate später :
Die Rolle wird nun seit der Reparatur gut 50 Std intensivst mit Ködern im Bereich von 20g bis 40 g gefischt. Im Drill befanden sich mehrere Hechte zwischen 50-65 cm. Die Rolle wurde NICHT geschont. Weder in Punkto Pflege, noch beim Lösen der Hänger. Ich wollte sicher sein, daß die Klebestellen wirklich halten. Auch das Wetter spielte nicht wirklich mit, sodaß die Aernos mehr als nur eine Volldusche erhielt.
Nach knapp 50 Std gab es hier und da ein paar Blessuren. Das Schnurlaufröllchen klemmte. Die Kurbel ( ein Lager und ein Plastikspacer) knackte. Ergo die Rolle zerlegt und gesäubert. Fett und Öl bewirkten Wunder. Alle Mängel behoben.
Was ist mir an der Rolle positives aufgefallen? Nix- Nein Scherz. Positiv ist wirklich vieles.
Zum Beispiel die Schnurverlegung. Ich hatte nicht einen Schnurklemmer,- nicht eine Perrücke zu beklagen. In dieser Preisklasse hab ich nicht mit so ner Genauigkeit gerechnet. Das mag auch daran liegen, dass die Spulenachse kaum vor und zurück wackelt.
Desweiteren ist die Freilaufsperre echt gut. Die Position ist ja bekannt. Doch der Hebel ist im Vergleich zu einer Rarenium oder Biomaster riesig. Wunderbar zu bedienen !!
Der Kurbelarm ist aus Alu und der Knauf aus Duplon, der nicht speckig wird. Ihr seht es an den Bildern; ich hab ihn mir zurechtgestutzt. Der Schnurfangbügel klappt satt um. Besser als bei einer Rarenium. Nicht einmal ist er "selbstständig" zugeschnappt.
Der Lauf selbst ist nicht mit einer Rare zu vergleichen, da sich der Getriebeaufbau ja unterscheidet. Er ist jedoch durchweg gleichmäßig und wertig. Kein "klackern", wenn die Spule am Wendepunkt angelangt ist und sie sich zurück bewegt.
Das Gewicht geht in Ordnung. Das ist mit der Grund, weshalb ich sie mittlerweile sehr gerne an meiner Fox Rage fische. Mit der Rarenium ist die Kombo nicht so in der Balance.
Die Verarbeitung ist durchweg solide bis gut. Spaltmaße sind kaum vorhanden. Das Spiel der Gelenke am Schnurfangbügel ist ebenfalls sehr gut. Nichts wackelt übermäßig. Was ich noch vermisse, ist die in den höheren Preisklassen standartmäßige Wartungsöffnung für nen Schuss Öl. Abhilfe schafft hier ein kleiner Kreuzschlitzschraubendreher, mit dem man die 2 Schrauben der in Chromoptik gehaltenen Abdeckung löst. Entfernt man diese, kann man durch das Loch, indem die untere Schraube sitzt, Öl einführen.
Fazit :
In der Preisklasse gibt's ne Menge Rollen. Die Aernos gehört sicher zu den Besseren dieser Klasse. Aber die Bremse.... Ich denke gerade an die Arc-Reihe. Wenn Shimano bei der nächsten Neuauflage hier nachbessert, ist sie wirklich gut. 70 € ist sie mir wert, aber keine 90.
Technische Details:
- Übersetzung : 5,2:1
- Gewicht : 255 g
- 5 S-ARB Kugellager
- 1 Walzenlager
- Schnureinzug : 74 cm
- Power Roller
- AR-C Weiteurfspule
- Vari-Speed Kreuzwicklung
- Super Stopper II
- Getriebe : Zink, legiert
- zusätzliche Spule / Ersatzspule aus Kaltgeschmiedetem Aluminium
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