Was das heißt, weiß jeder. Es wird Winter. Die Temperaturen fallen, die Fische werden inaktiver. Für mich ist es der erste Winteranfang, den ich als Angler erlebe. Dementsprechend groß ist meine Erfahrung ;-).
Natürlich habe ich viel gelesen und meine Köder ein wenig geändert. Die Finesse-Gummis für die Barsche sind den "großen" Hechtwatschen gewichen.
Als Standart hat sich der 12,5 cm Kopyto entwickelt. Dazu dann Blinker, Spinner- den ein oder anderen flach laufenden Wobbler.
Die momentan gefischte Kombo besteht aus einer Fox Rage Spin Limited 2,40m / 10-40g und einer Shimano Aernos 2500. Das ganze dann mit einem Abschleppseil ala 019er PowerPro in gelb versehen und ab gehts. Gelb habe ich übrigens bewußt gewählt, damit nicht so viele Enten in meine Schnur fliegen...
Ich begann um 12 Uhr meinen wöchentlichen Spaziergang durch Marburg. Nachwievor steuerte ich gezielt die ruhigeren Gewässerabschnitte an, weil ich dort die Beute der Raubfische vermute. Die ersten 3 Spots waren echt ein Satz mit X und ich machte mir allmählich Gedanken, ob meine Angelkameraden nicht ohne Grund die letzten Tage als gestandene Schneider das Wasser verlassen hatten.
Aber nach 3 Std werde ich kreativ und komme auf Dinge, die anderen Anglern so gar nicht in den Sinn kommen. Andere würden solche Dinge / Handlungen auch "Verzweiflungstaten" nennen..... ;-)
So "erfinde" ich z.B. neue Köder, indem ich einfach mal ne HairyMary an nen Spinner mache. Lacht nicht ! Mir hat der Köder 3 meiner besten Hechte gebracht.
Doch an diesem Tag warf ich einfach Stellen an, wo aus der Logik heraus eigentlich kein Fisch sein sollte.
Nach 5-7 Minute durchbrach plötzlich ein Hecht die Wasseroberfläche und schoss an meinem Kopyto vorbei ! Die Ruhe war hinüber. Der Hecht hatte den Köder verfehlt und war sicherlich noch heiss. Nun schnell den Köder zügig durch den Hotspot gezogen und RUMMS- er hing dran.
Es war zwar nur ein Halbstarker mit 60 cm, doch einer der wilderen Sorte.
Da der Drill ein bissl dauerte, hatte ich die Gelegenheit, ein paar Fotos zu machen.
Nach der Landung stellte ich fest, dass der Hecht echt tief geschluckt hatte. Der 12,5 cm Kopyto hing mit dem Jig auf Höhe des ersten Kiemenbogens. Dat Gummi war quasi 18 cm in dem Hecht.
Die nächsten 1,5 Std verliefen recht ruhig. An einem meiner Lieblingsplätze stand ich dann mit Watstiefeln im Wasser- der Köder flog flussaufwärts. Wieder gab es diesen wundervollen Ruck, als der nächste Hecht ans Band ging. Es war zwar "wieder nur ein 55 er". Doch da ich ja bis zur Hüfte im Wasser stand,war die "gefühlte Größe" doch ein bissl mehr.
Für mich echt mit das schönste !
Die Dämmerung kam sehr schnell und brachte gleich den ersten Hänger mit. Gut- ziehste bei der Gelegenheit auch gleich die Kopflampe auf dachte ich.
Neuen Gummi montiert ( zwischenzeitlich hatte ich mal Spinner / Blinker im Wasser- jedoch ohne Erflog),- aufgrund der Dämmerung entschied ich mich für schwarz - weiß. Durch das Flanken ist ein solcher Kopyto meiner Meinung nach auffälliger als ein monoton weißer selbiger Gattung.
Und weil es wohl so sein sollte, ging gleich beim ersten Wurf wieder ein halbstarker Hecht drauf. 50 cm maß er.
War ein netter Tag. Leider nicht das Ziel eines 70+ geschafft, dafür aber 3 kleinere Hechte.
Und die Erkenntnis, dass man beim Fotografieren im Dunkeln die Kopflampe ausschalten sollte....
Hier noch 2 Schnappschüsse während des Drills
Hi Mirko, die "Spinner Harry Mairy-Combo" ist echt nen guter Griff von Dir gewesen!
AntwortenLöschenIch kann es mir auch nicht erklähren, aber es fängt.
Danke für den Tipp und weiter so.